Nach Börsen-Chaos: Trump beschimpft seine Kritiker als „Haßenfüße“
Die Börsen sind wegen der US-Zölle weltweit unter Druck, doch Präsident Trump will hart bleiben. Seine einstigen Verbündeten sind verärgert.
Washington D. C. – US-Präsident Donald Trump hat trotz der Talfahrt der Börsen ein Aussetzen der Zölle abgelehnt. „Nun, das haben wir nicht vor“, sagte Trump auf eine entsprechende Frage im Weißen Haus. Zuvor hatten Vertreter des Weißen Hauses entsprechende Spekulationen über ein Aussetzen der Zölle schon als Fake News bezeichnet.
Händler erklärten, dass Anleger auf günstige Kaufgelegenheiten setzten und gleichzeitig auf Verhandlungen über die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle hofften. Unternehmensvertreter und Ökonomen hatten Trump zu einer Pause bei seiner Zollpolitik gedrängt, um Verhandlungen zu ermöglichen und die Börsen zu beruhigen. Der US-Präsident verteidigte seine Zollpolitik: Fast alle Handelspartner riefen ihn nun an und wollten verhandeln, sagte Trump am Montag (7. April). Die Länder böten ihm sogar Dinge an, die er nie von ihnen verlangt habe. „Die Zölle werden dieses Land sehr reich machen“, zeigte er sich überzeugt.
Trump verärgert viele Verbündete mit seiner Zollpolitik – „Schwache und dumme Menschen“
Trump, der lange Zeit von Wirtschaftsführern und Milliardären als enger Verbündeter unterstützt wurde, sieht sich zunehmend mit Kritik aus den eigenen Reihen konfrontiert. Besonders sein Zollkrieg, der gegen die meisten Länder der Welt gerichtet ist, hat einige seiner einstigen Unterstützer sehr verärgert.
Nach Wochen anhaltender Kritik an seinen Handelszöllen griff Trump am Montag eine neue Zielgruppe an – und prägte für sie sogar ein neues Wort: „Panicans“, auf Deutsch besser als „Hasenfüße“ bekannt. In einem seiner Posts auf Truth Social bezeichnete der Präsident diese Gruppe als „schwache und dumme Menschen“, die sich nicht auf seine Wirtschaftspolitik einlassen würden. Mit Selbstsicherheit versicherte Trump seinen Anhängern: „Mit Stärke, Mut und Geduld wird alles großartig werden.“
Milliardär wirft Trump vor, einen „Atomkrieg gegen jedes Land der Welt“ zu provozieren
Besonders scharf äußerte sich der bekannte US-Fondsmanager und Milliardär Bill Ackman, der Trump ursprünglich im Wahlkampf unterstützt hatte. Auf der Plattform X warf Ackman dem Präsidenten vor, einen „wirtschaftlichen Atomkrieg gegen jedes Land der Welt“ zu provozieren. Ackman sagte, der Präsident verliere das Vertrauen der Wirtschaftsführer und solle seinen Handelskrieg unterbrechen. Der 58-jährige Investor kritisierte scharf die von der US-Regierung erhobenen Zölle. Ackman forderte Trump auf, seinen Kurs schnell zu korrigieren, bevor er einen „großen Fehler“ begehe. (jal/dpa)