Nach Interview mit Harris: Trump verklagt Sender CBS News
Kurz vor der US-Wahl 2024 eskaliert der Streit zwischen Trump und dem TV-Sender CBS News. Der Auslöser: Ein Interview mit Kamala Harris.
Washington, D.C. – Donald Trump hat rechtliche Schritte gegen den amerikanischen Sender CBS News eingeleitet. Laut Gerichtsdokumenten wirft er dem Medienunternehmen vor, ein Interview mit seiner politischen Gegnerin Kamala Harris zu ihren Gunsten manipuliert zu haben.
Trump verlangt als Entschädigung zehn Milliarden US-Dollar (etwa neun Milliarden Euro). Die Entscheidung, das Verfahren in Texas anzustrengen, könnte darauf hindeuten, dass Trump hofft, dass der Fall einem konservativen Richter vorgelegt wird. Allerdings werden die Erfolgschancen der Klage als gering angesehen – es könnte sich eher um einen politischen Schachzug kurz vor der US-Wahl am 5. November handeln.
Trump verklagt TV-Sender CBS-News vor US-Wahl 2024 wegen Harris-Interview
Die Kontroverse entstand Anfang Oktober, nachdem Harris in der Politiksendung „60 Minutes“ zu ihrer Position zu Israel befragt wurde. Trump behauptet, CBS habe zwei verschiedene Antworten von Harris auf eine Frage zum Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen ausgestrahlt.
CBS strahlte tatsächlich zwei verschiedene Teile ihrer Antwort an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aus. Diese Segmentierung führte bei Anhängern von Trump zu Vorwürfen, CBS habe Harris absichtlich in einem positiveren Licht dargestellt.
Die Anwälte von Trump forderten die Veröffentlichung des vollständigen Interview-Transkripts, was CBS jedoch ablehnte. Der Sender wies die Manipulationsvorwürfe zurück und erklärte, dass eine solche Segmentierung üblich sei, um den zeitlichen Rahmen der Sendung einzuhalten.
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Wegen Harris-Interview vor US-Wahl 2024: Trump attackiert TV-Sender CBS
Trump hat in der Vergangenheit bereits gedroht, die Sendelizenz von CBS zu widerrufen, sollte er wiedergewählt werden. Laut CBS hat Trump selbst ein ursprünglich geplantes Interview mit „60 Minutes“ abgesagt.
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US-Gerichte haben den Medien in der Vergangenheit weitreichende redaktionelle Freiheiten gewährt. Diese sind durch den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung, der die Pressefreiheit explizit schützt, besonders stark gesichert. CBS betonte in diesem Zusammenhang, dass redaktionelle Entscheidungen Teil der journalistischen Freiheit seien. (dpa/cs)