Lieber ins Hotel: Polizisten unzufrieden mit Unterkunft im Fliegerhorst

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Die Hauptwache am Brucker Fliegerhorst. © dpa

Zwei Hundertschaften der Polizei sollten im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz im Fliegerhorst untergebracht werden. Doch die Beamten blieben nur eine Nacht

Fürstenfeldbruck - Offenbar hatte den Polizisten aus Berlin und Baden-Württemberg die Unterkunft nicht gefallen. Hinter vorgehaltener Hand jedenfalls sind viele Fursty-Soldaten sauer. Räume, in denen Offizierschüler, aber auch Führungskräfte der Luftwaffe leben, sollen für die Polizei nicht gut genug sein? Außerdem ärgert man sich über den Aufwand, der am Ende vergeblich war. Nach Tagblatt-Info sollen die Polizisten die Unterbringung als unwürdig erachtet haben. Nach nur einer Nacht wurden sie in Hotels untergebracht.

Der Hintergrund

Zum Hintergrund: Nach dem Attentat in München wurden für die Sicherheitskonferenz Polizeikräfte aus anderen Bundesländern zur Verstärkung angefordert. Um diese unterzubringen, bat die Polizei die Bundeswehr um Amtshilfe, wie ein Sprecher des Landeskommandos der Bundeswehr bestätigt. Am Donnerstag ging um 21.53 Uhr die Anfrage ein, ob man zwei Hundertschaften aus Berlin und Baden-Württemberg für zwei bis drei Nächte unterbringen könne.

Einzel- und Doppelzimmer

Die Bundeswehr setzte alle Hebel in Bewegung, bestätigt der Kasernenkommandant des Fliegerhorstes, Oberst Andreas Schlaack, auf Tagblatt-Anfrage. Man richtete Unterkünfte in der Offizierschule und im Ausbildungszentrum her - alles Einzel- und Doppelzimmer, die immer wieder von Lehrgangsteilnehmern bezogen werden. „Vom Offiziersanwärter bis zum Kommandanten“, wie Schlaack bestätigt. In der Küche wurde das Personal aufgestockt, um ein reichhaltiges Frühstück bieten zu können und die Frühstückszeit wurde auf Wunsch der Polizei angepasst.

Tolle Leistung

Freitagmittag hätten die Unterkünfte bereitgestanden, betont der Sprecher des Landeskommandos. Man sei auf alle Wünsche eingegangen. Damit die Hundertschaften hier übernachten konnten, seien am Freitag noch Lehrgangsteilnehmer umgezogen. „Das war eine fantastische Leistung des Standorts Fürstenfeldbruck.“

Essen zurück gegeben

Doch die Polizisten waren offenbar nicht zufrieden. Schlaack bestätigt, dass die Hundertschaften am Samstag abreisten. „Was dazu geführt hat, weiß ich nicht.“ Er betont, dass die Polizisten nur Stuben bekommen haben, in denen die eigenen Lehrgangs-Teilnehmer leben, teils über Monate. Er wisse nicht, wie Hundertschaften sonst untergebracht sind. Man habe bereitgestellt, was ging. „Es war schon ein kleiner Aufwand.“ Die Lebensmittel habe man zurückgeben können, sodass zumindest nichts weggeworfen wurde.

Amtshilfegesuche gibt es immer wieder, berichtet Schlaack - sei es, um Material zu lagern oder Betten zu stellen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei sei gut. Man wolle helfen. Auch einige Studierende der Polizei-Fachhochschule sind derzeit in Fursty untergebracht, wie der Fliegerhorst auch gerne genannt wird. Denn der Hochschule fehlen Unterkünfte.

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