Er war bekannt und beliebt und in vielen Olchinger Vereinen und Gruppen engagiert: Nun heißt es Abschied nehmen von Dieter Wörmann, der überraschend verstarb.
Olching – Dieter Wörmann war ein Olchinger Urgestein. Als Vollblut-Fan der Sechzger gehörte er zu den Daxer-Löwen, als Vollblut-Biker war er jahrzehntelanges Mitglied der Motorradfreunde Olching (MFO). Sein plötzlicher Tod im Alter von 65 Jahren hinterlässt nicht nur in seiner Familie eine große Lücke.
Dieter Wörmann wurde in eine Olchinger Bäckerei hineingeboren. Seine Mutter starb, als er neun Jahre alt war. Als Schüler ging er frühmorgens seinem Vater im Geschäft zur Hand und erfuhr dadurch immer als einer der Ersten die örtlichen Neuigkeiten. Das brachte ihm den Spitznamen „Olchinger Tagbladl“ ein.
Nach einer Ausbildung zum Feinwerkmechaniker arbeitete Dieter Wörmann auf dem Brucker Fliegerhorst. Seine Freizeit gehörten dem Fußball – er spielte beim TSV Geiselbullach – und dem Motorrad. Mit seinen Freunden vom MFO unternahm er Touren durch ganz Europa. Jedes Jahr ging es in ein anderes Land und einmal sogar nach Kanada, allerdings nicht, um dort eine Motorradtour zu unternehmen, sondern um ein ausgewandertes Mitglied zu besuchen.
In seinem großen Freundes- und Bekanntenkreis war Dieter Wörmann einfach der „Jump“ (englisch für hüpfen). Der Spitzname ging zurück auf ein „Indianerfest“ am späteren Golfplatz, bei dem sich alle gegenseitig Fantasienamen gaben. Weil Wörmann an diesem Abend übermütig um das Lagerfeuer sprang, wurde er „Jumping Rattle“ getauft. Die Abkürzung blieb ein Leben lang hängen. Ebenso hätte aber auch der Beiname „Watt-König“ gepasst. Dieter Wörmann war ein begeisterter und erfolgreicher Kartler, der aus ungezählten Wattturnieren als Sieger hervorging.
Jump-Gedächtnis-Wattturnier
Ein Schlaganfall machte den Olchinger mit Mitte 50 zum Frührentner, doch unterkriegen ließ er sich trotz halbseitiger Lähmung nicht. Dank der Unterstützung durch seine beiden erwachsenen Töchter und einen Pflegedienst konnte er weiterhin selbstbestimmt leben, bis zuletzt jedes Heimspiel des TSV Geiselbullach besuchen, in seinen angestammten Urlaubsort Brixen im Thale in Tirol reisen und jeden Vormittag seinen Kaffee in der ehemaligen Bäckerei seines Vaters trinken.
Noch wenige Tage vor seinem Tod feierte der zweifache Großvater den Geburtstag seiner jüngeren Enkelin mit und saß mit seinen Freunden im „Daxerhof“ zusammen. Damit die Erinnerung an den beliebten Olchinger lebendig bleibt, soll am 17. April im „Dahoam“ das erste Jump-Gedächtnis-Wattturnier stattfinden.