Auf dem Weg zum stabilen Mischwald: Freiwillige haben im Gemeindegebiet Egling insgesamt 250 Weißtannen gepflanzt.
Egling – Nicht reden, sondern handeln: Das war das Motto einer gemeinsamen Pflanzaktion des Forstreviers Wolfratshausen, des Rotary Club Wolfratshausen-Isartal und des Landratsamts. 30 Freiwillige pflanzten insgesamt 250 Weißtannen in einem knapp 60 Jahre alten Fichtenwald des Landkreises im Gemeindegebiet Egling.
„Wir brauchen aufgrund der zunehmenden Extremwetter einen klimastabileren Wald“, wird Förster Robert Nörr in einer Mitteilung des Landratsamts zitiert. „Fichte, Buche und Ahorn sind im Altbestand schon vorhanden und verjüngen sich daher natürlich als Folge der regelmäßigen Durchforstungen.“ Nur klimastabile Weißtannen würden noch fehlen. Deshalb versuche man, eine junge Waldgeneration aus mindestens vier Baumarten heranzuziehen. Nörr: „Das wird uns hier mit der ergänzenden Tannenpflanzung gut gelingen.“
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Rotary-Präsident Dr. Martin Högl verwies in seiner Begrüßung auf die Tradition der Baumpflanz- und Baumpflegeaktionen des Rotary-Clubs Wolfratshausen-Isartal. Vom Arzt über den Rechtsanwalt bis zu Unternehmern: Alle pflanzten die kleinen Tannen sehr sorgfältig in Fünfer-Gruppen in Lücken des Waldes und schützten sie mit Drahtgittern vor Rehwildverbiss. Zusätzlich entfernten sie vorhandene Holundersträucher, die die Tannen überwachsen würden. Die durchaus schweißtreibenden Arbeiten erledigten die Rotary-Mitglieder, darunter auch Kinder und Jugendliche, mit großem Engagement.
Landkreiswald auf gutem Weg
Förster Nörr erläuterte anhand einiger Zahlen der neuen Bundeswaldinventur, dass Bayerns Wälder immer „vorratsreicher, älter, vielfältiger, naturnäher und reicher an Laubbäumen und Totholz werden“. Große Sorge bereitet ihm allerdings, dass an 41 Prozent der Aufnahmepunkte der Inventur in den vergangenen zehn Jahren keine forstlichen Maßnahmen stattgefunden hätten. „Dort wurde wertvolle Zeit verloren“, bedauert er. „Wir müssen vielmehr aktiv unsere Wälder mit regelmäßigen Durchforstungen stabilisieren. Die Wälder auf großer Fläche natürlich erneuern und fehlende Mischbaumarten bereits frühzeitig pflanzen, ist unumgänglich für einen stabilen Wald“, ist der Experte überzeugt. Der Landkreiswald sei da auf einem guten Weg.
red
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