Paar reist 3700 Kilometer, um über Monate bei der Schwiegermutter zu bleiben

Eine ungewöhnliche Familientradition hat für eine Journalistin und ihren Mann einen festen Platz im Jahreskalender: Seit fünf Jahren fahren die beiden rund 3700 Kilometer von Los Angeles in die Vororte Detroits, um mehrere Monate mit seiner Mutter Elizabeth zu verbringen. Beide arbeiten seit 2020 vollständig remote, so lässt sich diese Reise problemlos in den Alltag integrieren, berichtet der "Business Insider".

Die Fahrt ist zwar deutlich komplizierter und anstrengender als ein kurzer Flug, eröffnet aber neue Freiheiten. Packen dürfen beide, so viel sie wollen und auch bei der Musiklautstärke gibt es im eigenen Auto kein Limit.

3700 Kilometer Auto: Reise als Abenteuer, dann Entspannung am Ziel

So sind ihre Fahrten über die Jahre zu einer Art Erlebnis geworden. Das Paar variiert jährlich die Route und Reisezeit, testet so neue Städte und besichtigt Sehenswürdigkeiten. In früheren Fahrten landeten sie in Nationalparks, auf Festivals oder in skurrilen Orte wie Casey in Illinois: Dort ziehen überdimensionierte Objekte wie ein riesiger Bleistift Touristen an. 

Angekommen im Haus seiner Mutter, nimmt sich das Paar dann Zeit für Entspannung. Trotz laufender Jobs verbringen alle viel gemeinsame Zeit gemeinsam. Eine Art Geschenk für ihren Ehemann, der seiner Mutter sehr nahesteht. Dennoch ergibt sich ein kurioser Gegensatz: Die 84-jährige Elizabeth pflegt ein sehr aktives Sozialleben, während Sohn und Schwiegertochter die langsamere Gangart und den Abstand zum hektischen Los Angeles genießen.

Dort arbeiten, wo Andere Urlaub machen

Das Ehepaar steht beispielhaft für einen Trend: Arbeit, Familie und Mobilität werden insbesondere seit der Corona-Zeit neu kombiniert. Remote-Arbeit ist beliebt und eröffnet den Arbeitnehmern diverse Freiheiten.

Ein Artikel der "Zeit" erklärt, dass Remote- und Hybridarbeit immer häufiger mit Reisen und längeren Aufenthalten an "fremden oder anderen Orten" kombiniert wird. Immer mehr Berufstätige nutzen die Flexibilität, um länger bei Verwandten zu wohnen oder ihre Arbeit auf längere Reisen mitzunehmen - sogenannte "Workation". 

"Es kommen immer mehr Arbeitnehmer ins Spiel, die einen festen Wohnsitz haben, aber trotzdem sagen, ich möchte mal für ein, zwei Monate oder auch nur für ein paar Wochen im Ausland arbeiten", sagt Katharina Dienes vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft.