US-Präsident Donald Trump will sich als „Friedensstifter“ in die Geschichtsbücher eintragen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters steht nun ein Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs kurz bevor. Der scheidende US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, erklärte, die Verhandlungen seien „auf den letzten zehn Metern“. Diese seien jedoch die schwierigsten.
Zwei zentrale Streitpunkte
Kellogg nannte zwei Hauptprobleme, die einer Einigung im Weg stehen: die Zukunft der Donbass-Region und des Atomkraftwerks Saporischschja. Das Kraftwerk, das als größtes in Europa gilt, steht unter russischer Kontrolle. Kellogg zeigte sich optimistisch: „Wenn wir diese beiden Themen lösen, denke ich, dass der Rest sich ziemlich gut fügen wird.“
Moskau fordert radikale Änderungen
Die Gespräche zwischen Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff, dessen Schwiegersohn Jared Kushner und Russlands Präsident Wladimir Putin dauern an. Laut „Reuters“ sprach Putins Berater Juri Uschakow von „territorialen Problemen“, womit Russland seine Ansprüche auf den gesamten Donbass meint.
Die Ukraine kontrolliert weiterhin rund 5.000 Quadratkilometer dieser Region. „Die USA müssen ernsthafte, ich würde sogar sagen radikale Änderungen an ihren Vorschlägen vornehmen", erklärte er. Um welche Änderungen es konkret gehe, sagte Uschakow nicht.
Selenskyj lehnt Abgabe ohne Referendum ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, eine Übergabe des restlichen Donbass ohne Volksentscheid sei illegal. Er warnte davor, dass Russland dadurch eine Basis für weitere Angriffe auf die Ukraine schaffen könnte. Selenskyj führte ein „langes und wichtiges“ Telefonat mit Witkoff und Kushner, berichtet „Reuters“.
Millionen Opfer durch den Krieg
Keith Kellogg sprach von „horrenden“ Verlusten im Krieg. Laut ihm wurden seit Beginn der Kämpfe über zwei Millionen Menschen getötet oder verletzt. Russland kontrolliert derzeit knapp 20 Prozent der Ukraine, darunter die Krim und große Teile des Donbass sowie weitere Regionen wie Cherson und Saporischschja.