"Lage ist zu ernst für solches Personal": Bas im Kreuzfeuer der Leser

Ein Auftritt mit Nachhall sorgt für intensive Diskussionen: Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas verteidigt sich bei Maybrit Illner gegen Vorwürfe, sie habe mit Klassenkampf-Rhetorik den Ton in der politischen Debatte verschärft und die Arbeitgeber provoziert. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob ihr Verhalten und ihre Aussagen als Ministerin noch angemessen sind. Ein Großteil der Leserschaft bezweifelt die fachliche und emotionale Eignung von Bas für das Amt und fordert personelle Konsequenzen. Daneben gibt es Stimmen, die das Verhalten der Arbeitgeber als respektlos empfinden und eine sachliche Debatte fordern. Auch die Regierungspolitik und die Rentenpläne werden kritisch betrachtet, während einige Leser sich über die Debatte selbst nur noch mit Sarkasmus äußern. In den Kommentaren spiegeln sich so Zweifel an Führung, Politisierung und der Umgangskultur in Deutschlands Politik wider.

Kritik an politischer Eignung Bas

40 Prozent der Kommentierenden bezweifeln grundsätzlich Bärbel Bas’ fachliche sowie persönliche Qualitäten für das Ministeramt. Sie kritisieren ihre Kompetenz, ihre emotionale Reaktion und ihre Kommunikation im Umgang mit Kritik, insbesondere im Anschluss an die Diskussion bei Maybrit Illner sowie ihre Aussagen auf dem Arbeitgebertag. Viele fordern ihren Rücktritt und halten sie für einen Fehler in der Personalentscheidung der SPD. Es wird mangelnde Fachkunde, das Vertreten populistischer Positionen und ein schädlicher Einfluss auf das Ansehen der deutschen Politik konstatiert.

"Was für eine unsägliche Debatte. Frau Bas sollte so einen Posten einfach nicht bekleiden. Die Lage ist zu ernst für solches Personal."  Zum Originalkommentar

"Mit ihrem Spitzenpersonal manövriert sich die SPD immer weiter ins Abseits."  Zum Originalkommentar

"Diese Frau ist politisch nicht mehr tragbar. Die SPD täte gut daran, sie zu ersetzen. Sollte nicht jeder Minister seine Fachkunde nachweisen? Was in Deutschland passiert, ist in vielen Staaten einfach undenkbar!"  Zum Originalkommentar

Kritik an SPD und Regierungspolitik

Zwanzig Prozent der Nutzer richten ihren Blick auf die SPD und die Regierungskoalition als Ganzes. Dabei wird der aktuellen Politik Reformunwilligkeit und wirtschaftlicher Rückschritt vorgeworfen. Die User stellen infrage, ob Bas und ihre Partei noch Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Wirtschaft anbieten können. Wiederkehrende Themen sind Abwanderung von Unternehmen, Missmanagement und der Wunsch nach Neuwahlen oder einem Politikwechsel. Auch das Bündnis mit der CDU/CSU wird in Frage gestellt.

"Frau Bas versteht nicht, dass sie die Arbeitgeber braucht - diese brauchen nämlich sie nicht und die SPD erst recht nicht - ihr Verhalten wird auf jeden Fall zum weiteren Niedergang der SPD führen … vielleicht begreift sie dann etwas davon - aber das bezweifle ich auch - ganz im Gegenteil, sie werden mit allen legalen und illegalen Mitteln versuchen, an ihren Sesseln weiter zu kleben…"  Zum Originalkommentar

"Diese Vorgänge zeigen ganz offen, unsere Republik hat hohes Fieber und es ist kein Doktor, keine Klinik in Sicht. Die verantwortlichen Politiker streiten über Kinderkram, na und? Ob gelacht oder nicht, ein Arbeitsminister hat das mit einer Eleganz zu nehmen und darauf hinzuweisen, dass unser Land andere Probleme hat, wie zum Beispiel dass die Wirtschaft im freien Fall ist."  Zum Originalkommentar

"Bas fehlt das Geld, sie will aber nach wie vor, dass, anders als im Rest der Welt, auch abgelehnte Asylbewerber weiter Sozialhilfe bekommen, dann kommt jeder und niemand geht. Arbeiter mit wenig Einkommen sehen das als Provokation und wählen nicht mehr SPD (nur noch 13%)."  Zum Originalkommentar

Kritik an Arbeitgeber

Einige Debattierende (zehn Prozent) empfinden das Verhalten der Arbeitgeber, die Bas während ihrer Rede auslachten, als respektlos und unangemessen. Diese Stimmen fordern mehr Anstand und sachliche Diskussion in der politischen Auseinandersetzung. Vereinzelt wird auch angeregt, sich für das Verhalten auf dem Arbeitgebertag bei der Ministerin zu entschuldigen. Die Diskussion dreht sich auch um die Frage, wie Kritik politisch korrekt und konstruktiv angebracht werden sollte.

"Bas hat recht. Dulger sollte sich umgehend bei Bas für das Verhalten seiner Kollegen auf dem Arbeitgebertag ihr gegenüber entschuldigen."  Zum Originalkommentar

"Die Ministerin wird ausgelacht, als sie das Gleiche wie der Kanzler und der Finanzminister sagt. Der Lobbyistenverein fühlt sich stark genug, so zu reagieren. Er weiß offensichtlich, wie die Macht wirklich verteilt ist. Gut, dass Bas versucht hat, dem Verein Grenzen aufzuzeigen."  Zum Originalkommentar

Sarkasmus zur politischen Debatte Bas

Acht Prozent der Kommentare sind von Spott, Ironie und sarkastischen Bemerkungen geprägt. Die Nutzer nutzen Übertreibung oder Humor, um ihre Unzufriedenheit mit dem politischen Diskurs, Bas’ Auftreten oder auch den politischen Rahmenbedingungen auszudrücken. Dabei wird die politische Debatte als teilweise absurd wahrgenommen – ganz gleich, ob sich die Ironie gegen Bas direkt oder gegen die politische Kultur insgesamt richtet.

"PS: Wer braucht den Mittelstand und die Industrie, wir haben das Bürgergeld, richtig so Frau Bas. Satire OFF"  Zum Originalkommentar

"Warum ist sie nicht Busfahrerin geworden, wie ihr ehrenwerter Vater?"  Zum Originalkommentar

Kritik an Klassenkampf-Rhetorik Bas

Sieben Prozent der Diskutierenden stören sich an der Klassenkampf-Rhetorik der Ministerin, die sie auf dem Juso-Kongress und im Umfeld des Arbeitgebertags an den Tag gelegt habe. Die Kommentare kritisieren eine vermeintliche Spaltung der Gesellschaft durch solche Aussagen sowie einen unangemessenen Tonfall für eine Ministerin. Befürwortende Kommentare oder Stimmen, die diese Ansprache unterstützen, finden sich kaum. Im Fokus steht die Sorge, dass politische Differenzen durch scharfe Worte vertieft werden.

"Bas keilt gegen Manager in ihren bequemen Sesseln ohne Bezug zu arbeitenden Normalverdienern, aber verhalten sich sie und ihre Politikerkollegen/-innen nicht genauso? Klassenkampf aus dem Klubsessel, sonst nichts."  Zum Originalkommentar

"Die Antworten von Bas machen es deutlich, die Frau fällt in die Zeit des Klassenkampfes zurück. Null Einsicht, dass man als Abgeordnete anders reden kann als als Ministerin. Als Arbeitgeber hätte ich kein Vertrauen mehr in die Ministerin."  Zum Originalkommentar

"Sie ist gekränkt worden und ist jetzt beleidigt wie ein kleines Kind und möchte sich jetzt rächen. Sie möchte der Wirtschaft und Unternehmen eins auswischen. Den Eindruck habe ich."  Zum Originalkommentar

Kritik an Renten- und Finanzpolitik

Sechs Prozent der Leserkommentare richten ihren Fokus auf die von Bas angeführte Rentenpolitik und die geplante Finanzierung. Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussagen, insbesondere mit dem Verweis auf angebliche Beitragsneutralität, werden ebenso geäußert wie die Sorge vor versteckten Steuererhöhungen und einer unfairen Belastung der Bürger. Auch die Verhältnismäßigkeit zwischen Renten, Pensionen und die Verantwortung des Staates werden zur Debatte gestellt.

"Worüber die Unternehmer fast schon in Verzweiflung gelacht haben, war die Tatsache, dass Bas uns doch ernsthaft verkaufen wollte, dass das Rentenpaket den Beitragszahler nichts kosten würde und somit kein Problem wäre. Dabei unterschlägt sie natürlich, dass es dann der Steuerzahler ist, der dafür aufkommen muss, was den verfügbaren Finanzrahmen noch weiter einschnürt. Mit so etwas kann man vielleicht bei der eigenen kleinen Klientel noch punkten, aber nicht beim Bürger, der genau sieht, was für ein Spiel gespielt wird. Das Schleifen der Schuldenbremse, Steuererhöhungen und Sozialbeiträge auf Kapitalerträge für die private Rentenvorsorge stehen auf dem Programm."  Zum Originalkommentar

"Sie wurde nur für die unsinnige Aussage ausgelacht, dass den Bürger keine Beitragserhöhung trifft, die Mehrkosten kommen aus Steuermitteln. Als ob die der Bürger nicht aufbringt."  Zum Originalkommentar

"Jeder im Saal war sich dessen bewusst, dass die steuerfinanzierte (weil Beiträge nicht mehr ausreichen) Rente jeden trifft, der Steuern zahlt = höhere Rente = höhere Steuern ohne Beitragserhöhung. Frau Bas: Ihre Aussage war einfach nur noch lächerlich."  Zum Originalkommentar

Sonstige Stimmen 

Neun Prozent aller Kommentare können keinem der fest umrissenen Meinungslager klar zugeordnet werden. Diese Beiträge streifen verschiedene Aspekte oder bleiben unspezifisch. Vielfach handelt es sich um Randbemerkungen, Nachfragen oder kurzes pointiertes Feedback an die Diskussion.

"Ich bin ratlos, Lachen darf man über bestimmte Leute nicht. Darf man über ihre Qualifikation sprechen oder ihre Eignung? Bei ihr muss man ja richtig vorsichtig sein und kann sich nur seinen Teil denken."  Zum Originalkommentar

"Sie hat Null Verständnis für Verantwortung, für Leistung und für wirtschaftliche Zusammenhänge. Fehlbesetzung!"  Zum Originalkommentar

"Viele Wirtschaftsbosse haben auf Merz gesetzt, die haben eben auch nicht viel Ahnung."  Zum Originalkommentar

 Wie beurteilen Sie den Auftritt der Ministerin und die Diskussion darum? Diskutieren Sie mit: Gehört mehr Sachlichkeit in politische Debatten, oder ist die Kritik an Bärbel Bas berechtigt?

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.
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