In Zürich hat am Dienstag der Prozess gegen einen 47-jährigen Gerüstbauer aus Spanien begonnen. Dem Mann wird vorgeworfen, am 15. Dezember 2010 seine frühere Psychoanalytikerin getötet zu haben, wie das Nachrichtenportal "20 Minuten" berichtet. Auf den Tag genau fünf Jahre später soll er ein Ehepaar in seiner Nachbarschaft, in Laupen im Kanton Bern, getötet haben.
Spanier soll Psychoanalytikerin und Ehepaar in der Schweiz getötet haben
Der Mann war im Januar 2024 verhaftet worden, nachdem man ihm DNA-Spuren zuordnen konnte, die am Tatort gefunden worden waren. Zuvor hatten Ermittler vergeblich versucht, den Täter zu finden. Hunderte Männer aus der Region mussten gar für einen Gentest antreten.
Der Spanier soll die Taten als Raubmord begangen haben. Das erste Opfer war demnach die Psychoanalytikerin des Mannes. Die 56-jährige Chilenin war mit einem Messer getötet worden. Am ersten Prozesstag sprach die Staatsanwaltschaft von "reiner Lust am Töten". Der Angeklagte war zweimal bei der Frau in Behandlung.
Ehepaar in "Overkill" ermordet
Auf den Tag genau fünf Jahre später ermordete er dann ein Schweizer Ehepaar. Die beiden lebten in einem Haus in der Nachbarschaft des Mannes. Die damals 64-jährige Frau und ihr 74-jähriger Ehemann hätten die Hintertür ihres Hauses nicht verschlossen. Daher seien keine Einbruchspuren gefunden worden.
Der Angeklagte könnte das Ehepaar demnach bei einem Nachtmahl überrascht und sie dann getötet haben. Das Paar wurde äußerst brutal ermordet. In der Anklage heißt es laut "20 Minuten", dass der Schädel des Mannes 17 Kopfverletzungen aufwies, der der Frau 13. Die Klageschrift spricht von einem "Overkill".
Angeklagter ließ sich mysteriöses Tattoo stechen
Der Mann streitet die Morde ab, will sich nicht erinnern können, wo er zu den Tatzeitpunkten war. Neben den gefundenen DNA-Spuren deuten jedoch noch weitere Indizien auf seine Täterschaft. So wohnte der Spanier von 2013 bis 2015 direkt neben dem getöteten Ehepaar. Auf Fotos in den sozialen Medien trug der Mann Schuhe, die mit am Tatort gefundenen Schuhen übereinstimmten. Der Anwalt der Opfer wies zudem noch auf ein gruseliges Detail hin: "Der Beschuldigte hat auf seinem Körper drei Totenköpfe tätowiert", heißt es bei "20 Minuten". Das Motiv laut Anklage: Er brauchte Geld und wollte seine Freundin in Peru besuchen.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine lebenslängliche Freiheitsstrafe und Verwahrung. Das Urteil könnte noch am Donnerstag fallen.