Der Spanier José Elías, Besitzer der Handelskette La Sirena und laut Forbes rund 650 Millionen Euro schwer, hat verraten, wie er die Loyalität neuer Führungskräfte prüft.
José ruft die Mitarbeitenden am ersten Samstag ihres neuen Jobs um 23 Uhr an und "zählt, wie oft es klingelt, bis sie abnehmen", verrät er in seinem Podcast "Búscate la vida". Diese Methode versteht er als Test für echtes Engagement. Das Telefonat an sich ist ihm egal, denn ein schnelles Abheben zeige ihm bereits, "wie sehr sie sich mir verpflichtet fühlen", so der Chef.
Spanischer Unternehmer erwartet Erreichbarkeit auch abends am Wochenende: "Sonst ist er für mich nutzlos"
José Elías sagt, dass Bewerber im Gespräch vieles versprechen können, er aber anhand solcher Tests erkenne, wie ernst sie es meinen. Lebensläufe ließen sich heute leicht manipulieren. "Wenn ich meinen CEO samstags um 23 Uhr abends anrufen muss, muss derjenige ans Telefon gehen, sonst ist er für mich nutzlos", so sein Urteil.
Chef ruft außerhalb der Arbeitszeiten an: Ist das in Deutschland erlaubt?
In Deutschland müssen Angestellte bei Anrufen vom Chef außerhalb der Arbeitszeiten nicht ans Telefon gehen. Davor schützt sie das Arbeitszeitgesetz (ArbZG). Arbeitgeber wie José Elías dürfen in Deutschland grundsätzlich also nicht erwarten, dass Beschäftigte abheben – außer es handelt sich um echte Notfälle oder Notdienste.
Das Arbeitszeitgesetz schreibt eine ungestörte Ruhezeit von mindestens elf Stunden vor, in der Arbeitnehmer nicht erreichbar sein müssen. Ohne eine ausdrücklich vereinbarte und vergütete Rufbereitschaft besteht keinerlei Pflicht.
Auch Führungskräfte sind in der Regel durch diese Schutzvorschriften gedeckt; nur wenige "leitende Angestellte" im juristischen Sinn bilden eine Ausnahme. Selbst dann darf ständige Erreichbarkeit nicht einfach vorausgesetzt werden.