Die Bayern bekamen von Diaz, was ihnen Sané einfach nicht geben konnte

„Weiter, immer weiter“ - auf kaum einen Profi aus dem aktuellen Bayern-Kader passt der alte Spruch von Oliver Kahn derzeit so gut wie auf Luiz Diaz, den Sommer-Neuzugang aus Liverpool. Selbst, wenn er am Boden liegt, gibt er nicht auf und ist erst zufrieden, wenn der Ball im Tor liegt.

Bereits elf Treffer (plus sechs Assists) hat er in seinen 17 Pflichtspielen in Meisterschaft, Pokal und Champions League für den Rekordmeister erzielt – schon jetzt mehr als in der kompletten Vorsaison der am Samstag verabschiedete Kingsley Coman, Serge Gnabry (beide sieben Tore) sowie Thomas Müller (sechs). Und nur zwei weniger als „Vorgänger“ Leroy Sané (13).

Luis Diaz, „ein unheimlicher Arbeiter, der nach hinten und nach vorne arbeitet“

Doch nicht nur die Anzahl spricht dafür, dass die stattlichen 67,5 Millionen Euro Ablöse an den FC Liverpool für Diaz gut angelegt waren. Es ist vor allem sein Kampfgeist, der ihn auszeichnet.

„Er ist ja erstmal ein exzellenter Fußballer, zum anderen ein unheimlicher Arbeiter, der nach hinten und nach vorne arbeitet, der die Abwehr des Gegners permanent beschäftigt”, analysierte Bayern-Präsident Herbert Hainer nach dem jüngsten Sieg gegen St. Pauli treffend: "Und irgendwann reißen dann die Löcher auf und so hat er auch noch das Tor gemacht zum 2:1."

„Mit seiner Mentalität tut er der Mannschaft richtig gut, das kann man nicht lernen“

Ähnlich lobend äußerte sich Sportdirektor Christoph Freund, der den Stürmer als "absoluten Winner-Typen" bezeichnete: „Es ist richtiger Toptransfer für uns, weil er mit seiner Mentalität der Mannschaft richtig guttut. Das kann man nicht lernen.“

Auch wenn ihm zuletzt nicht alles gelang: Diaz steckt nie auf und in seinen guten Szenen kann man erkennen, wie sehr er mit dieser Mentalität den Bayern vorige Woche bei Arsenal hätte helfen können.

Die Bayern bekamen von Diaz, was ihnen Sané nicht geben konnte

Es ist vermutlich der wesentliche Unterschied zu Sané, für den er ja verpflichtet wurde. Während beim jetzigen Galatasaray-Spieler Genie und Wahnsinn oft eng beieinander lagen und er in wichtigen Partien zu häufig untertauchte, ist Diaz bis jetzt jedenfalls immer präsent und lauert bis zum Schluss auf seine Chance.

So könnte der 28-Jährige, dem Liverpools Coach Arne Slot angeblich mehr als eine Träne nachweint, vor allem international noch zum entscheidenden Puzzleteil werden, das den Bayern bislang fehlte.