China investiert Milliarden in Green Economy – Deutschland verliert den Anschluss

Erneuerbare Energien, nachhaltige Baustoffe und Technik für die Anpassung an den Klimawandel boomen auf dem Weltmarkt. Mit einem Wert von fünf Billionen US-Dollar ist die globale Green Economy nach der Technologiebranche der dynamischste Markt der Welt. China dominiert ihn, Deutschland ist im Hintertreffen.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsame Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) und der Boston Consulting Group (BCG). Die Studie belegt, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen für die grüne Transformation grundlegend verbessert haben. Trotz schwacher Konjunktur und politischen Gegenwinds vor allem aus den USA habe die Wettbewerbsfähigkeit der grünen Industrie deutlich zugenommen.

Das liegt laut Studie vor allem daran, dass die Preise für grüne Technologien massiv gefallen sind: So seien in den vergangenen zehn Jahren Solaranlagen und Batteriespeicher um 90 Prozent billiger geworden. Eine Auswirkung: Im ersten Halbjahr 2025 lag der Anteil Erneuerbarer Energien an der weltweiten Stromerzeugung mit 34,3 Prozent erstmals über dem der Kohle (33,1 Prozent).

China dominiert „grünen Aufbruch“

Ganz vorne dabei sind Firmen aus China. Laut der Studie dominiert China den „grünen Aufbruch“, wie es heißt. Das Land führt bei der Herstellung von Solar- und Windtechnik, Batterien und grünen Patenten und prägt damit zentrale Lieferketten klimafreundlicher Technologien.

China investierte allein im Jahr 2024 rund 659 Milliarden US-Dollar in saubere Energie – mehr als die USA und die EU zusammen. Chinas Investitionen waren 2024 doppelt so hoch wie die Investitionen der USA und 60 Prozent höher als die der EU. Einen „historischen Machtwechsel“ nennt die Studie dies: „Die globale Führungsrolle im Bereich der grünen Energie verlagert sich vom Westen nach Osten“, heißt es in der Pressemitteilung der Bosten Consulting Group.

Eine Luftaufnahme von Solarpanelen in China
Unter diesen Photovoltaikmodulen in Yinchuan in der chinesischen Region Ningxia Hui wachsen Goji-Beeren. Getty Images

Deutschlands „strategische Lücke“

Bei Deutschland hingegen bestehe eine „strategische Lücke zwischen Ambition und Umsetzung“. Die industrielle Ausgangsbasis sei zwar stark – insbesondere in Maschinenbau, in der Chemie, der Automotive und Energietechnik –, doch der internationale Wettbewerb habe sich beschleunigt.

Die Standortbedingungen in Deutschland seien im globalen Vergleich „zunehmend herausfordernd“: hohe Strompreise, lange Planungs- und Genehmigungsprozesse, unzureichende Investitionsanreize und ein Kapitalmarkt, der gegenüber vielen Konkurrenten im Ausland strukturell im Nachteil ist. „Ein Feld, in dem deutsche Unternehmen durch Ingenieurs- und Technologiestärke eigentlich überdurchschnittliche Chancen haben“, sagt Dr. Jens Burchardt, Managing Director & Partner bei BCG und Mitautor der Studie. „Doch beim Hochlauf der Green Economy geraten wir zunehmend ins Hintertreffen.“

Der handfeste grüne Vorteil

Für die kommenden fünf Jahre erwarten WEF und BCG ein weiteres Wachstum der globalen Green Economy auf sieben Billionen US-Dollar. Die BCG stützt die Studie auf die Analyse der Finanzdaten von 6500 börsennotierten Unternehmen. Das Ergebnis: Die Umsätze von Firmen in der grünen Wirtschaft wuchsen von 2020 bis 2024 doppelt so schnell wie die der konventionellen Unternehmen.

Die „grünen“ Unternehmen bekommen günstigere Kreditkredite und werden an den Kapitalmärkten im Durchschnitt um 12 bis 15 Prozent höher bewertet. Damit werde die Green Economy zu einem „handfesten Wettbewerbs- und Kapitalmarktvorteil“, heißt es in der Studie: „Für diejenigen, die in der grünen Wirtschaft mutige Schritte wagen, scheint sich die Wette auszuzahlen.“

Arbeitsplätze, Innovation und Wohlstand

Jahrzehntelanger technologischer Fortschritt und jahrelange starke Impulse im globalen Klimaschutz hätten die grüne Wirtschaft zu einem der dynamischsten Märkte der Welt gemacht. „Die grüne Transformation bleibt eine der größten Wachstumschancen unserer Zeit“, sagt Pim Valdre, Leiter Climate & Nature Economy beim WEF. „Sie schafft Arbeitsplätze, fördert Innovation, stärkt die Widerstandsfähigkeit und ermöglicht nachhaltigen Wohlstand.“ 

Zum grünen Markt gehören nicht nur Erneuerbare Energien wie Solar und Wind, sondern auch Technologien für die Klimaanpassung, die Volkswirtschaften gegen die Folgen des Klimawandels schützen und widerstandsfähig machen. Dazu gehören resiliente Baustoffe, Technik für die Klimaanalytik sowie Hitzeschutz- und Kühlungstechnologien. Dieser Markt für Klimaanpassung ist laut Studie bereits 1,1 Billionen US-Dollar schwer, was einem Fünftel der Green Economy entspricht.

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