„Anders nicht wirtschaftlich zu betreiben“: Überraschende Änderung für Parkhaus

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Meist nur halbvoll ist bislang das Parkhaus an der Krumpperstraße in Weilheim. Deshalb soll dort jetzt auch Kurzzeitparken erlaubt werden. © mr

Bisher dürfen nur Dauermieter das vor einem Jahr eröffnete Parkhaus an der Krumpperstraße in Weilheim benutzen. Doch die sind zu wenige, um es wirtschaftlich zu betreiben. Nun wird daraus ein öffentliches Parkhaus.

Weilheim – Es ist 70 Meter lang, über 12 Meter hoch und schlägt drei Fliegen mit einer Klappe: Denn das von den Stadtwerken betriebene Parkhaus an der Krumpperstraße beherbergt nicht nur Autostellplätze, sondern auch 14 Garagen für Feuerwehr und Rotes Kreuz – und zudem eine Energiezentrale für die Fernwärmeversorgung.

Die insgesamt 98 Parkplätze in zwei Etagen stehen ausschließlich Dauerparkern, etwa Mitarbeitern benachbarter Behörden und Betriebe, zur Verfügung: So war es von Anfang an geplant, und so gilt es auch seit offizieller Eröffnung im Oktober 2024. Doch im Betrieb habe sich gezeigt, dass diese Kalkulation nicht aufgeht, hieß es am gestrigen Dienstag (2. Dezember) im Bauausschuss des Weilheimer Stadtrates: „Es haben sich weniger Betriebe eingemietet als erwartet.“ Rund 65 Prozent der Stellplätze seien aktuell an Mieter vergeben, so Stadtwerke-Prokurist Stefan Herbst gegenüber der Heimatzeitung; das obere Parkdeck sei bislang in der Regel meist fast leer.

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Auch das Nachtparkverbot in dem Parkhaus wird aufgehoben

Das Kommunalunternehmen Stadtwerke hat deshalb beantragt, die im Bebauungsplan festgelegte Nutzungsbeschränkung aufzuheben und in dem Bau öffentliches Parken ohne zeitliche Begrenzung zu erlauben, insbesondere auch Kurzzeitparken. Anders sei das Parkhaus nicht wirtschaftlich zu betreiben. Auch um Aufhebung des Nachtparkverbots (bisher darf zwischen 22 und 6 Uhr nicht ein- und ausgefahren werden) wurde gebeten. Beigefügt haben die Stadtwerke ein Gutachten des TÜV, wonach die Vorgaben des Lärmschutzes für die umliegenden Gebäude auch mit diesen Veränderungen eingehalten werden.

Insbesondere diese Aussage machte den Ausschuss-Mitgliedern die Entscheidung leicht. Das Gremium hat den beantragten Änderungen einhellig zugestimmt. Diese seien „sehr zu begrüßen“, hieß es quer durch die Fraktionen, denn ein nur halb genutztes Parkhaus habe keinen Sinn. Vorhandene Ressourcen fürs Parken müssten optimal genutzt werden, zumal „das Parken im gesamten Stadtgebiet für die Stadt so stark defizitär“ sei, wie Roland Bosch (ÖDP) sagte.

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SPD-Stadtrat mahnt: Parkraumkonzept für Umgebung sei „endlich umzusetzen“

Es gebe zahlreiche Veranstaltungen in der Umgebung, bei denen Besucher Parkplätze suchten, erklärte etwa Marion Lunz-Schmieder (CSU), auch die Innenstadt sei vom Parkhaus „fußläufig gut erreichbar“. Horst Martin (SPD) drängte darauf, in diesem Zuge das schon beschlossene Parkraumkonzept für das Quartier „endlich umzusetzen“. Im übrigen sei man den Nachbarn beim Bau des Parkhauses „sehr entgegengekommen“, so wurde mehrfach betont.

Mit dem Beschluss beginnt nun das übliche Verfahren zur Bebauungsplan-Änderung samt öffentlicher Auslegung aller Unterlagen und Möglichkeit zur Stellungnahme. Frühestens im Frühjahr würde das Parkhaus dann öffentlich nutzbar – zu welchen Preisen, das ist laut Herbst noch offen. Die feste Nutzung ist aktuell ab 80 Euro monatlich möglich.