In der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg in Rheinland-Pfalz stehen rund 250 Häuser leer. Um das zu ändern, wurde die 28-jährige Natalie Miller als Dorfumbau-Managerin eingestellt. Im ARD-Morgenmagazin berichtete sie am Dienstagmorgen über ihre täglichen Erfahrungen mit dem Leerstand:
"Wegen dem demografischen Wandel ziehen junge Leute weg […] und ältere Leute bleiben da. Die haben auch meistens mehrere Grundstücke und heben sie auf für die Enkel", berichtete Miller.
Aktiv gegen den Leerstand
Sie sieht sich als Vermittlerin zwischen Eigentümern und Verwaltung. Mit einem Leerstandskataster identifiziert sie Objekte und spricht die Besitzer direkt an: "Ich tendiere praktisch als eine Vernetzerin oder Verbinderin zwischen den Bürgern und der Verwaltung. Ich schreibe dann die Person an und biete Unterstützung an oder konfrontiere sie auch mit dem Thema, dass ihr Gebäude leer ist."
Miller hilft bei Verkauf
Viele wüssten gar nicht mehr, in welchem Zustand ihre Häuser seien. Darum helfe sie beim Erstellen von Exposés, informiere über Fördermittel und zeige Umnutzungsmöglichkeiten auf. Skepsis gebe es dennoch: "Man muss schon sehr sensibel sein, dass man nicht denkt, da kommt jemand von der Verwaltung und die nehmen ja was weg."
Seit ihrem Start im April wächst der Zuspruch – auch weil sie vor Ort präsent ist. Andere Kommunen schauen bereits auf das Modell: "Da fragen die schon auch immer nach: Wie machst du das?"
Miller selbst lebt ebenfalls auf dem Dorf: "Ich bin da groß geworden […] und habe auch Lust, da zu bleiben."