Im Mordfall um den berühmten „Harry und Sally“-Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele sind neue Details zu den Stunden vor und nach der Tat bekannt geworden.
US-Medien berichten über eine Auseinandersetzung zwischen Rob Reiner und seinem tatverdächtigen Sohn Nick auf einer Weihnachtsfeier sowie über einen Hotelaufenthalt des Sohnes, bei dem später Blutspuren gefunden wurden. Nick Reiner ist wegen Mordes angeklagt, die Ermittlungen dauern an.
Auseinandersetzung bei Conan O’Briens Weihnachtsfeier
Wie „TMZ“ und die „New York Post“ berichten, kam es am Samstagabend, wenige Stunden vor der Tat, auf der Weihnachtsfeier von Talkshow-Moderator Conan O’Brien zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Rob Reiner und seinem Sohn Nick.
Mehrere Quellen sprechen von einem „sehr lauten Streit“, der von anderen Gästen wahrgenommen worden sei. Augenzeugen schilderten, Nick Reiner habe sich auf der Feier auffällig verhalten, kaum mit anderen Gästen interagiert und einen verwirrten Eindruck gemacht.
So habe Nick Reiner laut einem Gast wiederholt andere Anwesende gefragt, ob sie berühmt seien. Zudem sei er zu der sehr formellen Veranstaltung in einem Kapuzenpulli erschienen, während die übrigen Gäste elegante Anzüge und Kleider getragen hätten.
Nach Angaben von „TMZ“ verließen Rob Reiner und seine Frau Michele die Feier kurz nach dem Streit. Ein langjähriger Freund der Familie erklärte gegenüber der „New York Post“, Rob Reiner habe bei der Veranstaltung geäußert, er mache sich große Sorgen um den mentalen Zustand seines Sohnes.
Hotelzimmer in Santa Monica voller Blut
In der Nacht auf Sonntag, nur wenige Stunden nach der Weihnachtsfeier, soll es nach bisherigen Erkenntnissen zur Tat gekommen sein.
Wie „TMZ“ unter Berufung auf Quellen mit direkter Kenntnis berichtet, checkte Nick Reiner am frühen Sonntagmorgen gegen 4 Uhr im Hotel „The Pierside Santa Monica“ ein.
Hotelangestellte fanden das Zimmer später am Tag in einem erschreckenden Zustand vor. Laut „TMZ“ war die Dusche „voller Blut“, zudem habe sich Blut auf dem Bett befunden. Das Fenster des Zimmers sei mit Bettlaken verhängt gewesen. Obwohl die Reservierung nur für eine Nacht gegolten habe, habe Nick Reiner nie offiziell ausgecheckt.
Augenzeugen sagten „TMZ“, Reiner habe beim Einchecken zwar „tweaked out“, also sichtlich aufgewühlt und berauscht gewirkt, jedoch keine sichtbaren Verletzungen oder Blutspuren am Körper aufgewiesen.
Ermittler sichern Spuren – Festnahme Stunden später
Detektive der Mordkommission des LAPD suchten das Hotel am Montag auf, sicherten Beweismaterial und befragten Mitarbeitende, wie „TMZ“ berichtet. Nick Reiner wurde schließlich rund 30 Kilometer entfernt im Exposition Park nahe Downtown Los Angeles festgenommen.
Nach Angaben der „New York Post“ wird er ohne Kaution festgehalten und befindet sich unter Suizidbeobachtung. Die Tochter des Ehepaars, Romy Reiner, hatte die Leichen ihrer Eltern am Sonntagnachmittag im Haus der Familie in Brentwood entdeckt und die Polizei verständigt. Sie habe den Ermittlern gegenüber erklärt, ihr Bruder sei „gefährlich“ und solle als Tatverdächtiger geprüft werden.
Freund der Familie: „Nick hasste sich selbst"
Freunde und Bekannte der Familie schildern übereinstimmend, dass Nick Reiner seit vielen Jahren mit schweren Suchtproblemen zu kämpfen hat. Laut der „New York Post“ absolvierte er seit seiner Jugend zahlreiche Entzugs- und Reha-Aufenthalte.
Ein Nachbar sagte der Zeitung, Reiner sei zeitweise schwer abhängig von Opiaten und Heroin gewesen. Ein weiterer Freund erklärte, Rob und Michele Reiner hätten über Jahre hinweg versucht, ihrem Sohn zu helfen – jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Wiederholt habe es innerhalb der Familie Streit darüber gegeben, ob er sich erneut in eine stationäre Behandlung begeben solle oder zu Hause bleiben dürfe.
Mehrere Medien berichten zudem über jahrelange Spannungen zwischen Nick und seinem berühmten Vater, der mit Filmen wie „Harry und Sally“, „Stand by Me“ und „Die Brautprinzessin“ zu den prägenden Regisseuren Hollywoods zählt. Die Boulevardzeitung „Page Six“ zitiert einen Insider mit den Worten: „Nick hegte einen tiefen Groll gegen seinen Vater. Er hasste sich selbst, weil er nicht so talentiert, produktiv oder beliebt war wie sein Vater oder Großvater.“
Erst kürzlich soll Reiner vorübergehend in das Haus seiner Eltern zurückgekehrt sein. Freunde sagten „ABC News“, der Umzug habe dazu dienen sollen, ihm in einer schwierigen Phase Halt und Stabilität zu geben.