Die 84-jährige Buchhalterin Jane Way aus Phoenix zeigt, dass Arbeit auch im hohen Alter eine erfüllende Aufgabe sein kann. Sie arbeitet 30 Stunden pro Woche für eine Wohltätigkeitsorganisation in Südafrika, die sich um Waisenkinder kümmert. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnt ihr Arbeitstag um 23 Uhr und endet um 8 Uhr.
Trotz gesundheitlicher Probleme und finanzieller Notwendigkeit sagt Way, dass sie auch ohne Geld weiterarbeiten würde. „Ich bin jemand, der durch Arbeit aufblüht“, erklärt sie laut „Business Insider“.
Trotz mehrfacher Versuche, in den Ruhestand zu gehen, blieb Way der Arbeitswelt treu
Way begann ihre Karriere früh: Mit sieben Jahren arbeitete sie im Restaurant ihrer Eltern, später schloss sie ein Studium der Buchhaltung ab. Sie war die erste Frau ihrer Universität, die Studenten für große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften rekrutierte. Nach ihrer Zertifizierung als Wirtschaftsprüferin arbeitete sie 46 Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen, unter anderem als CFO eines internationalen Unternehmens.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1987 übernahm sie zusätzlich die Verantwortung für dessen Importgeschäft. Laut „Business Insider“ hat Way mehrfach versucht, in den Ruhestand zu gehen, doch sie kehrte immer wieder zur Arbeit zurück.
„Ich habe vor, hier zu sein, um meinen 100. Geburtstag zu feiern, und hoffe, dass ich dann noch arbeiten kann“
Seit fünf Jahren ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen und lebt mit ihrem Sohn und Enkel zusammen. Ihr Sohn erlitt 2016 einen Schlaganfall und ist seitdem ebenfalls gesundheitlich eingeschränkt. Trotz ihrer eigenen Mobilitätseinschränkungen bleibt sie aktiv und engagiert sich sowohl für ihre Familie als auch für ihre Arbeit. „Ich habe vor, hier zu sein, um meinen 100. Geburtstag zu feiern, und hoffe, dass ich dann noch arbeiten kann“, sagt sie.
Way arbeitet nicht nur aus finanzieller Notwendigkeit – sie hat ihre Ersparnisse frühzeitig für die Ausbildung ihrer Enkelkinder verwendet –, sondern auch aus Leidenschaft für ihre Tätigkeit. Laut „Business Insider“ plant sie, weiterhin für die Wohltätigkeitsorganisation tätig zu sein und ihren Beitrag zu leisten.
Viele Amerikaner haben keine Ersparnisse für den Ruhestand
Eine Studie der American Association of Retired Persons (AARP) aus dem Jahr 2024 zeigt, dass 20 Prozent der Amerikaner ab 50 Jahren keine Rücklagen für den Ruhestand haben. Ein Bericht des U.S. Government Accountability Office ergänzt, dass 32 Prozent der Haushalte mit Arbeitnehmern ab 55 Jahren im Jahr 2022 weder über Ersparnisse noch über eine betriebliche Altersvorsorge verfügten.
In Deutschland möchte man hingegen erreichen, dass mehr Rentner einer Beschäftigung nachgehen. Mit der „Aktivrente“ will die Bundesregierung ab 2026 ältere Menschen zu einem längeren Berufsleben motivieren. Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts sind aktuell bereits 13 Prozent der 65- bis 74-jährigen Rentnerinnen und Rentner erwerbstätig. Die Aktivrente soll durch Steuervorteile die Berufstätigkeit im Rentenalter attraktiver machen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.