Kinderarzt gibt Tipps zum Weihnachtsmarkt-Besuch für Familien: „Für Kinder auch gefährlich“

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Auf dem Weihnachtsmarkt können viele Eltern mit ihren Kindern beobachtet werden. Für die Kleinen ist der Besuch aber keinesfalls zwingend ungefährlich.

Frankfurt – Ein Kinderarzt, der unter dem Namen „Kids.doc“ auf Instagram aktiv ist, hat sieben wichtige Sicherheitsregeln für Weihnachtsmarkt-Besuche mit Kindern aufgestellt und damit eine wichtige Diskussion über oft übersehene Gefahren angestoßen. Der Beitrag, der vor zwei Wochen veröffentlicht wurde, sorgte für große Resonanz und zahlreiche persönliche Erfahrungsberichte betroffener Eltern.

Auf dem Weihnachtsmarkt können viele Eltern mit ihren Kindern beobachtet werden. Für die Kleinen ist der Besuch aber keinesfalls zwingend ungefährlich. (Symbolbild) © Westend61/Imago

Diese zeigen, wie real die Risiken sind, denen Kinder auf den festlich geschmückten Märkten ausgesetzt sind – obwohl Millionen Familien in der Vorweihnachtszeit diese beliebten Veranstaltungen besuchen. Immer mehr Menschen beschweren sich jedoch über den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt – vor allem die Preise stoßen vielen sauer auf.

Kinderarzt gibt einige Quellen für Gefahren auf dem Weihnachtsmarkt an

„Heiße Getränke, Menschenmengen, Dunkelheit: Weihnachtsmärkte sind wunderschön – aber für Kinder auch gefährlich“, warnt der Mediziner in seinem Post. Am eindringlichsten mahnt er vor heißen Getränken: „Glühwein, Kakao & Co. sind genau auf Kinderhöhe. Lieber Abstand halten – und Kinder in der Trage? Dann keine heißen Getränke für euch.“ Diese Warnung ist keineswegs übertrieben, wie ein erschütternder Kommentar einer Nutzerin zeigt: „Mein Sohn lag einen Monat im Verbrennungszentrum mit Verbrennungen 3. Grades. War zwar nicht vom Glühwein, sondern vom Wasserkocher. Aber immer aufpassen.“

Ein weiterer dramatischer Bericht stammt von einem Beinahe-Unfall, den eine Mutter erst am Vortag erlebt hatte: „Ich hab gestern auf dem Weihnachtsmarkt eine Mama mit Baby in der Trage gesehen, wie sie sich einen Kinderpunsch gekauft hat. Genau in dem Moment schwappt etwas aus der Tasse. Der Schreck in ihrem Gesicht war deutlich. Glücklicherweise ist es seitlich an der Trage runtergelaufen.“ Die Mutter habe anschließend gesagt, „dass sie das nie wieder machen wird.“ Ein anderer Kinderarzt warnt auch vor einem Verhalten von Eltern.

Zigaretten ein Dorn im Auge vieler Eltern auf dem Weihnachtsmarkt

Doch heiße Flüssigkeiten sind nicht die einzige Gefahr. Der Kinderarzt weist auch auf Zigaretten hin. „Erwachsene sehen den Weihnachtsmarkt, Kinder nur Pos“, kommentierte eine Nutzerin treffend die Perspektive der Kleinen. Mehrere Eltern berichteten von gefährlichen Situationen: „Ich gehe absolut nicht gerne mit meiner Tochter auf Weihnachtsmärkte, da sie immer auf der Höhe von Zigaretten ist. Sie hatte schonmal ein Brandloch, gottseidank nur in der Kapuze“, schrieb eine Mutter. Eine andere ergänzte: „Hab selbst als Kind auf einem Markt eine Zigarette im Gedränge abbekommen – eine meiner frühsten Erinnerungen.“

Die Diskussion um das Rauchen auf Weihnachtsmärkten nahm in den Kommentaren breiten Raum ein. Viele Nutzer forderten ein generelles Rauchverbot oder zumindest ausgewiesene Raucherzonen. „Rauchen sollte auf Weihnachtsmärkten und anderen Veranstaltungen an denen Kinder teilnehmen, verboten beziehungsweise nur in gekennzeichneten separaten Bereichen erlaubt sein“, schrieb eine Person. Selbst Raucher zeigten Verständnis: „Ich als Raucher muss sagen, es geht gar nicht bei solchen Menschenmassen zu qualmen. So lange kann man sich meiner Meinung nach zusammenreißen.“

Kinder auf dem Weihnachtsmarkt: Eltern geben Tipps für den richtigen Umgang

Zu den weiteren Empfehlungen des Kinderarztes gehören Maßnahmen für bessere Sichtbarkeit der Kinder („Helle Kleidung, Reflektoren, Stirnlampe – alles hilft“), das Vereinbaren fester Treffpunkte und das Fotografieren der Kleidung vor dem Besuch. Besonders kreativ zeigten sich manche Eltern bei der Umsetzung: „Ich hab im Trubel meinen Kids immer mit Edding meine Handynummer auf den Arm geschrieben“, berichtete eine Mutter. Als praktische Alternative empfahl ein Nutzer: „Als Tipp mit Kleinkind: Kraxe mitnehmen. Das Kind sieht viel mehr und wird nicht auf Po-Höhe durch die Gegend geschoben.“

Viele Eltern ziehen inzwischen ihre eigenen Konsequenzen aus den Gefahren. „Vielleicht einfach Weihnachtsmärkte zu den Stoßzeiten vermeiden“, riet eine Nutzerin und erklärte: „Meine 15 Monate alte Tochter hat nämlich nichts von dem Gedränge, daher gehen wir lieber in den Wald, nehmen unseren Kinderpunsch und Plätzchen mit.“

Eine andere Mutter schwärmte von kleineren Alternativen: „Als er klein war, sind wir immer auf einen winzigen Stadtteil-Weihnachtsmarkt gegangen. Ein Karussell, ein Pommes-Stand, eine kleine elektrische Eisenbahn für die Kids, ein Getränkestand und ein paar überdachte Bänke. Ohne Gedränge, ohne Chaos. Das waren die schönsten Jahre.“ (Quelle: Instagram) (rd)

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