Barbara Olpinski, geboren im US-Bundesstaat New Jersey, wagte vor fünf Jahren einen großen Schritt: Gemeinsam mit ihrem polnischen Ehemann Marian zog sie von Chicago in ein kleines Dorf in Polen.
Die Entscheidung fiel während der Covid-19-Pandemie und sollte zunächst nur eine vorübergehende Lösung sein. Doch das Paar entschied sich schließlich, ihre Heimat dauerhaft zu verlassen und in Polen zu bleiben. Heute fühlt sich Barbara angekommen – auch wenn der Weg dorthin nicht immer einfach war, wie sie CNN berichtet.
US-Auswanderer: Das neue Leben in Polen beginnt mit Traurigkeit
Barbara und Marian lebten bis 2020 in Chicago und führten dort ein erfülltes Leben. Marian, ein Kinderarzt, hatte sich jahrelang um seine US-Staatsbürgerschaft und medizinische Zulassung bemüht. Doch nach gesundheitlichen Problemen und beruflichem Stress entschied er, dass er nicht länger in den USA bleiben wollte, schreibt der US-Sender.
Die Pandemie und das Auslaufen ihres Mietvertrags führten dazu, dass das Paar sich für einen Umzug in ihr Ferienhaus im polnischen Dorf Wapienne entschied. Für Barbara war die Anpassung schwierig, gesteht die gegenüber CNN: „Ich habe viele Tränen vergossen“. Besonders kulturelle Differenzen machten der extrovertierten Amerikanerin zu schaffen: „Wenn du super freundlich bist, denken sie, du bist verrückt“, sagt sie dem US-Sender.
Engagement für geflüchtete Ukrainer bringt die Wende
Doch durch Spaziergänge und ehrenamtliches Engagement für ukrainische Flüchtlinge fand sie langsam Anschluss und begann, sich in ihrer neuen Umgebung wohler zu fühlen.
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten sieht Barbara heute viele Vorteile des Lebens in Polen:
- Die Lebenshaltungskosten sind deutlich niedriger als in den USA, und auch Gesundheits- und Zahnpflege sind erschwinglicher.
- Dies ermöglicht dem Paar, regelmäßig zu reisen und ihre zwölf Enkelkinder in verschiedenen Ländern zu besuchen.
- Barbara hat zudem großen Respekt für die polnische Kultur entwickelt: „Die Menschen lieben ihr Land. Sie sind stolz darauf, und das spürt man wirklich“, erläutert sie CNN.
Das sind die Top-Ziele deutscher Auswanderer
Während es Polen im Jahr 2023 noch auf Platz acht und damit in die Top Ten der beliebtesten Ziele deutscher Auswanderer schaffte, wurde unser östlicher Nachbar 2024 von skandinavischen Staaten verdrängt.
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, welche EU-Länder aktuell besonders beliebt sind:
- Schweiz bleibt Topziel: Anfang 2024 lebten 323.600 Deutsche in der Schweiz, ein Plus von 2,4 Prozent beziehungsweise rund 7600 Personen gegenüber 2023. Damit führt das Nachbarland die europäischen Auswanderungsziele deutlich an.
- Österreich auf Rang zwei: In Österreich hatten Anfang 2024 gut 232.700 Deutsche ihren Wohnsitz. Der Zuwachs lag bei 3,4 Prozent oder etwa 7.700 Personen; Nähe und fehlende Sprachbarrieren erleichtern den Umzug.
- Spanien als drittbeliebtestes Ziel: Gut 128.000 Deutsche lebten Anfang 2024 in Spanien. Gegenüber rund 125.800 im Vorjahr entspricht das einem Anstieg um 1,8 Prozent.
- Einschränkung beim Vereinigten Königreich: Für das Vereinigte Königreich liegen lediglich Daten bis 2019 vor. Es wurde daher im aktuellen Vergleich nicht berücksichtigt.
- Platz vier bis zehn: Hinter Spanien liefern sich Frankreich (91.000 Einbürgerungen) und die Niederlande (85.000 Einbürgerungen) ein knappes Rennen um Platz vier. Belgien (41.000 Einbürgerungen), Italien (35.000 Einbürgerungen), Schweden (33.000 Einbürgerungen), Dänemark (28.000 Einbürgerungen) und Norwegen (26.000 Einbürgerungen) liegen auf den Plätzen sechs bis zehn dicht beieinander.