Im englischen Devon Oaks im Dartmoor Nationalpark stehen rund zwanzig ältere Bewohner vor der Zwangsräumung aus ihren bis zu 200.000 Pfund (circa 227.000 Euro) teuren Häusern. Die Immobilien waren ihnen als normale Hauptwohnsitze verkauft worden. Doch wie sich später herausstellen sollte, verfügte das Gelände nur über eine eingeschränkte "Holiday"-Genehmigung.
Das Problem laut der englischen Zeitung "The Sun": Die Verkäufer hatten den Käufern versichert, sie dürften elf Monate im Jahr dort leben. Tatsächlich erlauben die Auflagen des Nationalparks nur maximal 28-tägige Aufenthalte und eine Nutzung als saisonale Ferienunterkunft. Die Parkbehörde hat inzwischen `"mit schwerem Herzen" Maßnahmen in Kraft gesetzt, die den Bewohnern die ganzjährige Nutzung untersagen.
Aus ihren Neubauwohnungen geworfen: Bewohner unter Schock
Für viele der Betroffenen, kommt diese Entwicklung einem Schock gleich. Ein Großteil hat seine Ersparnisse investiert. Peter Birdsall (76), der mit seiner Frau knapp 206.000 Pfund (circa 234.000 Euro) zahlte, sagt: "Das könnte uns obdachlos machen. Wir haben kein Geld, um eine weitere Immobilie zu kaufen." Auch andere Anwohner sprechen von "Lügen", die ihnen beim Kauf aufgetischt worden seien.
Streit um die Schuldfrage
Unterstützt werden sie von einer Initiative: Sprecher Chris Griffiths betont, man werde nicht akzeptieren, "dass ein Nationalpark behauptet, Obdachlosigkeit und finanzieller Ruin [...] seien ein akzeptables Planungsergebnis". Viele Bewohner erklären außerdem, die Behörden wären seit Jahren über die missbräuchliche Nutzung informiert gewesen seien.
Die Nationalparkbehörde betont hingegen, die Verantwortung liege beim Grundstückseigentümer. Sie hätten bereits eine lange Vorgeschichte mit Gerichtsverfahren, Berufungen und verweigerten Bauanträgen.
Mobile homes in Großbritannien: Die rechtliche Situation
Solche Räumungs- und Planungsstreits sind in Großbritannien kein Einzelfall: Laut der Wohltätigkeitsorganisation "Shelter England" haben Bewohner von sogenannten "mobile homes" auf einer "protected site" (einem Park mit entsprechender Betriebserlaubnis) grundsätzlich Schutz vor willkürlicher Räumung.
Der Eigentümer darf sie also nur mit einem Gerichtsbeschluss rauswerfen. Wird allerdings eine Anlage ohne entsprechende Lizenz oder mit nur temporärer Genehmigung betrieben, gilt rechtlich ein deutlich geringerer Schutz. Betroffene können dann schnell ihre Unterkunft verlieren.