Der norwegische Fußball-Nationalspieler Andreas Schjelderup (21) vom portugiesischen Erstligisten Benfica Lissabon hat auf Instagram eingeräumt, ein illegales Video weitergeleitet zu haben. Der Offensivspieler steht nun in Dänemark unter Anklage und wird sich am 19. November vor dem Stadtgericht in Kopenhagen verantworten müssen.
"Ich möchte offen mit euch über einen dummen Fehler sprechen, den ich vor rund zwei Jahren gemacht habe", schrieb Schjelderup am Samstagabend. "Ich war damals 19 Jahre alt und werde jetzt die Konsequenzen dieses Fehlers tragen müssen."
"Ich sah nur die ersten Sekunden"
Der frühere Spieler des dänischen Klubs FC Nordsjælland beschreibt den Vorfall als einmaligen Fehler, der sich ereignete, als er in Dänemark lebte. Er habe ein kurzes Video erhalten und es Sekunden später an einen Freund weitergeleitet – ohne zu erkennen, dass der Inhalt illegal war.
"Wir haben uns immer Witze und Memes geschickt, wie viele Teenager das tun. Ich sah nur die ersten Sekunden des Clips und nicht, was das Video später zeigte", erklärte Schjelderup. Sein Freund habe ihn kurz darauf darauf hingewiesen, dass das Material "natürlich illegal" sei, woraufhin er es sofort gelöscht habe.
"Ich habe damals nicht über die Konsequenzen nachgedacht. Ich war schockiert über das, was auf dem alten Video zu sehen war, und schickte es weiter, ohne nachzudenken", so der Norweger.
Angeklagt wegen Weitergabe sexuellen Materials von Minderjährigen
Nach übereinstimmenden Medienberichten wird Schjelderup nach § 235 Absatz 2 des dänischen Strafgesetzbuchs angeklagt. Dieser Paragraf bezieht sich auf den Besitz oder die Weitergabe sexuellen Materials, das Personen unter 18 Jahren zeigt. Laut Schjelderup zeigt das Video "zwei junge Männer".
Der Fall soll als Geständnisverfahren geführt werden. Nach Informationen der Zeitung "VG" und des Senders "TV 2 Norge" wird Schjelderup wahrscheinlich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
"Was ich damals in Dänemark getan habe, war illegal und nicht in Ordnung. Ich übernehme die volle Verantwortung dafür und hoffe, dass andere aus meinem Fehler lernen", schrieb er.
"Ich bin wirklich traurig über meinen Fehler"
In seiner mehrseitigen Instagram-Erklärung entschuldigte sich der 21-Jährige bei allen Betroffenen und seinem Umfeld: "Ich möchte mich zuerst und vor allem bei denjenigen entschuldigen, die von dem Video betroffen sind. Dann bei meinen Freunden, meiner Familie, meinen Arbeitgebern, meinem Land und allen Fans, die ich enttäuscht habe."
Er habe in seinem Leben "noch nie etwas Illegales getan oder mit der Polizei zu tun gehabt" und sei "lange Zeit geschockt" über die Entwicklung des Falls gewesen.
Zugleich appellierte er an die Öffentlichkeit: "Bitte schaut euch keine Videos mit schädlichem oder anstößigem Inhalt an und teilt sie nicht. Das ist illegal. Ich werde alles tun, um die Dinge wieder richtig zu machen."
Unruhe vor wichtigen Länderspielen
Das Geständnis kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Norwegen steht kurz vor zwei entscheidenden Spielen in der WM-Qualifikation gegen Estland und Italien.
"Ich weiß, dass das eine unnötige Störung für das Nationalteam ist", schrieb Schjelderup. "Ich wollte das eigentlich erst nach den Spielen öffentlich machen, aber das ist nun nicht mehr möglich."
Nationaltrainer Ståle Solbakken lobte die Offenheit seines Spielers:
"Das ist eine ernste Angelegenheit. Es ist gut, dass Schjelderup Verantwortung übernimmt und mit der Polizei kooperiert. Seine Warnung, illegale Inhalte nicht zu teilen, ist eine wichtige Erinnerung für viele."