Es war eine bittere Woche für Münchens Surfer. Die beliebte Eisbachwelle steht seit der Bachauskehr still. Dabei handelt es sich um einen Reinigungsprozess, bei dem der Wasserpegel temporär abgesenkt wird. Aktuell ist nur noch eine leichte Welle zu sehen. Für Surfer ist diese quasi unbrauchbar. Ursprünglich sollte sie bereits am vergangenen Freitag wieder für Wassersport-Begeisterte zugänglich sein.
Mögliche Ursache: Entfernter Sand, Kies und Moos
Franz Fasel, der Vorsitzende der Interessensgemeinschaft Surfen in München e. V., (IGSM), erklärte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass die Welle einen Wasserpegel von mindestens 1,40 Metern braucht. Aktuell seien es nur 1,25 Meter. Warum sich die Welle nicht mehr aufbaut, ist derzeit noch unklar. Es wird vermutet, dass die Bachauskehr Sand, Kies und Moos entfernt hat. Dies könnte für die Entstehung der Welle vonnöten gewesen sein.
FOCUS Online hat mit Menschen vor Ort an der Eisbachwelle gesprochen.
"Einmal surfen und nicht nach Spanien oder Hawaii fahren"
Die Meinungen der Passanten gehen auseinander.
Eine Touristin zeigte sich enttäuscht: "Um ehrlich zu sein, ich hätte mich jetzt schon gefreut, wenn ich jemanden gesehen hätte, der hier surft, weil ich zum ersten Mal da bin." Ein weiterer Passant sieht die Welle als Münchner Kulturgut und wichtigen Hotspot für Surfer: "Es kommen doch so viele hier nach München und sagen 'Oh, die Welle' oder auch die Jugendlichen selber sagen, sie wollen einmal surfen und nicht etwa nach Spanien oder Hawaii fahren."
Die Eisbachwelle genoss in der Vergangenheit weltweite Bekanntheit als beste Flusswelle inmitten einer Großstadt. Bereits seit 40 Jahren gilt sie als beliebter Surfer-Hotspot. Im vergangenen April war eine 33-jährige Surferin dort tödlich verunglückt, weshalb die Welle zwischenzeitlich gesperrt war.