Die Studie des Technologieberatungsunternehmens Adaptavist enthüllt, dass die Integration von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen eine Kultur des Misstrauens unter den Arbeitnehmern fördert. Laut der Pressemitteilung halten mehr als ein Drittel der befragten deutschen „Knowledge-Workers“ ihre Fähigkeiten zurück, um ihre berufliche Bedeutung zu wahren. Knowledge-Workers sind beispielsweise Ärzte, Architekten, Ingenieure und weitere Arbeitnehmer, „deren Hauptkapital Wissen ist“.
Diese Tendenz zum Selbstschutz hat erhebliche Auswirkungen auf den Wissensaustausch und die Weiterbildung in Unternehmen, so die Studie, die weltweit von Attest durchgeführt wurde. Hierfür wurden 4.000 Knowledge Worker aus Deutschland, Großbritannien, den USA, Kanada befragt.
Angst vor Arbeitsplatzverlust durch KI besonders bei Jüngeren
Besonders betroffen von der Angst vor einem Arbeitsplatzverlust durch KI sind jüngere Arbeitnehmer der Generation Z.
- Laut der Untersuchung leiden 35 Prozent dieser Altersgruppe unter Stress und Sorgen, die durch die Einführung von KI verursacht werden.
- Der Bericht zeigt, dass sich die Arbeitsmarktsituation für Berufseinsteiger zunehmend verschärft hat, was den Druck auf jüngere Generationen weiter erhöht.
- Doch auch Arbeitnehmer älterer Generationen sind nicht frei von Ängsten, da über ein Fünftel der 55-Jährigen und Älteren ähnliche Sorgen haben.
- Jedoch scheint der Einsatz von KI im Arbeitsalltag auch positive Auswirkungen zu haben. 41 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich motiviert, wenn Künstliche Intelligenz sinnvoll integriert wurde. Ohne den Einsatz von KI sind es nur 31 Prozent.
Bedeutung der richtigen KI-Integration
Trotz der Bedenken glauben 56 Prozent der Befragten, dass Unternehmen nicht ohne Weiteres ihre Fähigkeiten ersetzen könnten. Neal Riley von der Adaptavist Group betont dabei die Wichtigkeit einer umsichtigen Integration von KI in Unternehmen, um bestehende Ängste abzubauen.
„Es liegt in der Verantwortung dieser Führungskräfte, KI-Schulungen und Weiterbildungen sowie ein angemessenes Change Management zu implementieren (…) und Anreize für den Wissensaustausch zu schaffen", erklärte Riley.
Effektive Nutzung von KI in der Arbeitsorganisation
Neal Riley hebt hervor, dass ein strukturierter Ansatz bei der KI-Implementierung zu einem gesünderen und widerstandsfähigeren Arbeitsumfeld führen kann.
Ein weiterer Aspekt der Studie befasst sich mit der Organisation von Meetings. Während Meetings mittlerweile einen erheblichen Teil der Arbeitszeit einnehmen, zeigt sich, dass ein signifikanter Anteil der Arbeitnehmer KI-Assistenten dazu nutzt, um diese Zeit effizienter zu nutzen. Diese Praxis wird dennoch nicht von allen positiv gesehen, da fast die Hälfte der Befragten das Entsenden von KI anstelle persönlicher Teilnahme als unhöflich empfindet.
Auch im Bewerbungsprozess ist KI ein Thema. Ein Karrierecoach erklärt, wie Arbeitssuchende mit dem Thema bei Bewerbungsgesprächen umgehen sollten.