Junge Frauenpower bei den Grünen in Maisach

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Sie sind „Hier fürs Wir“: Die Kandidaten der Grünen in Maisach. © Wolf Heidemann

Die Grünen in Maisach präsentieren sich jung, weiblich und sozial: Auf der Liste für die Wahl stehen mehr Frauen als Männer, die Bewerberinnen sind jüngeren und mittleren Alters, berufstätig, engagiert, streitbar.

Maisach – Die Grünen machen ihre Liste mit 24 Plätzen voll. Darauf stehen 15 Frauen – und nur neun Männer. 2020 holte die Partei fünf Sitze im Gemeinderat, Andreas Hombach schied später aus der Fraktion aus, blieb aber als Parteifreier im Gremium und tritt nun für die FW an.

Von den verbliebenen vier Ratsmitgliedern treten nur Matthias Weiss aus Gernlinden und Angelika Simon-Kraus aus Malching wieder an. Weiss (57 Jahre, drei Kinder, Professor für Volkswirtschaftslehre und Nachhaltigkeit) steht auf Platz 2, Simon-Kraus (69 Jahre) auf eigenen Wunsch auf Platz 13 – denn die Jungen sollen ran.

Die Jungen, das sind die Frauen und Männer auf den Plätzen 1 bis 8. Ganz vorne steht Natalie Beischl (41 Jahre, einen kleinen Sohn, Dolmetscherin). Sie ist in Maisach aufgewachsen, ihre Familie wohne seit Generationen dort. Bekannt von der Bürgerinitiative „Maisach lebenswert“, will sie sich für Frauen und Kinder, Tiere und Natur einsetzen.

Auf Platz 3 folgt Lisanne Sauerwald. Die 44-Jährige, die in der Forschungsförderung an der LMU arbeitet, beschreibt sich bei der Nominierungsversammlung als „streitbar, ich liebe die Auseinandersetzung“. Sie werde in Sitzungen „kritisch nachfragen“ und leere Antworten nicht zählen lassen.

„Ich möchte laut sein für die Zukunft meiner Kinder“, sagt die dreifache Mutter und Biologin Janina Petri (41). Sie steht auf Platz 7. Und damit ist auch wieder eine Biologin vertreten – denn Heike Demant, aktuell Grünen-Fraktionschefin, tritt nicht mehr an. Auf Petri folgt Sozialpädagogin Lenka Dietlzer (52), die sich für die Familien und Menschen einsetzen möchte, die mehr Unterstützung brauchen. Überhaupt gibt es auffällig viele Sozialpädagoginnen auf der Grünen-Liste.

Ökologie und Ökonomie verbinden

Erst seit Jahresanfang dabei ist André Männel (47, Leiter einer Geschäftsstelle für IT-Beratung). Er sei durch das Grünen-Bashing auf die Partei aufmerksam geworden: „Ich habe gedacht, die müssen was richtig machen, wenn so viele Leute darauf schauen.“ Männel betonte, man könne Ökologie und Ökonomie verbinden.

Andreas Keichel (37) arbeitet bei BMW. Aber im Moment verbringt er die Elternzeit mit seinem kleinen Sohn. Er will sich für junge Familien und sichere Straßen einsetzen. Da sind Tine Messerschmidt (Platz 15) und Bettina von Plotho (Platz 22) dabei, sie kämpfen für Tempo 30 in Gernlinden.

Ein Umzug von Althegnenberg nach Maisach bringt zwei Kandidatinnen: Michaela Selzer (50, Projektmanagerin in der Sicherheitsforschung) steht auf Platz 5 und hat sich die Themen Resilienz und Inklusion gesetzt, ihre Tochter Helena Selzer (20 Jahre, Platz 14) studiert Deutsch sowie Politik und Gesellschaft auf Lehramt.

Gerhard Schindler, Heinz Kraus (mit 72 Jahren der älteste Bewerber) und Ingrid Salvador stehen an der Seite der Senioren, auch im Verein 60plus. Sie gleichen aus, dass das amtierende Grünen-Ratsmitglied Hartmut Hombach altersbedingt nicht mehr antritt.

Die Liste: 1. Natalie Beischl, 2. Matthias Weiss, 3. Lisanne Sauerwald, 4. André Männel, 5. Michaela Selzer, 6. Andreas Keichel, 7. Janina Petri, 8. Lenka Dietzler, 9. Erika Wohlgemut, 10. Gerhart Schindler, 11. Susanne Zwanzger, 12. Heinz Kraus, 13. Angelika Simon-Kraus, 14. Helena Selzer, 15. Tine Messerschmidt, 16. Patrick Götz, 17. Regina Köck, 18. Ursula Retz, 19. Ingrid Salvador, 20. Andreas Messerschmidt, 21. Sylvia Pohl, 22. Bettina von Plotho, 23. Gertraud Mautz, 24. Peer Stritzinger.