Putin spricht über große Eroberung - doch die Stadt gibt es gar nicht

Wladimir Putin fordert den Rückzug der ukrainischen Truppen aus dem Donbass und droht damit, neue Gebiete militärisch zu erobern, sollte die Ukraine sich weigern. Am Donnerstag erklärte er vor Journalisten, dass die Zahl der besetzten Gebiete immer weiter zunehme. Um dies zu untermauern, berichtete er von militärischen Erfolgen in der Stadt Komsomolsk.

Putin: "Richten Sie Ihren Blick nach Osten, dort liegt Komsomolsk"

"Wenn Sie sich die Karte ansehen, richten Sie Ihren Blick nach Osten, Nordosten, dort liegt weiter entfernt Komsomolsk, und nördlich von Komsomolsk liegen Kupjansk, Slawjansk und etwas weiter nordöstlich Sewersk", beschreibt der Kreml-Herrscher die Lage der Stadt Komsomolsk. Dort, "innerhalb der Stadt, dauern die Kämpfe an. Eine beträchtliche Anzahl von Gebäuden wurde bereits von unseren Truppen befreit, und der Vormarsch geht weiter", berichtet Putin.

Spott auf X: Ukraine soll fiktive Stadt im "Friedensvertrag anbieten"

Das einzige Problem: Eine Stadt namens Komsomolsk gibt es gar nicht. Auf X wird Putin für den Fauxpas verspottet. So schreibt ein Nutzer: "Vielleicht sollte die Ukraine diese Taktik ausprobieren. Im Friedensvertrag die Übergabe der ukrainischen Stadt Komsomolsk anbieten." Und fügt hinzu: "Schnell, jemand sollte einen russischen Wikipedia-Eintrag für die Stadt verfassen, der sie riesig und wertvoll erscheinen lässt, mit einer riesigen Kohle- und Goldmine."

Hat Putin die Stadt verwechselt oder erfunden?

Ob der Kreml-Herrscher die Stadt absichtlich erfunden hat, um über ausbleibende militärische Erfolge hinwegzutäuschen, ist nicht klar. Denkbar ist auch, dass er die Stadt verwechselt hat. So hieß etwa Horischni Plawni einst Komsomolsk. Die Stadt liegt aber ganz woanders. Eine weitere Erklärung: Putin könnte auch Kostjantyniwka meinen - eine 8000-Einwohner-Stadt in der Region Donezk.