Der Penzberger Nick Jäger hat beim Gold-Label-Crosslauf in San Vittore Olona starke Form bewiesen. Nun will er bei der DM in Darmstadt ganz vorn mitmischen.
San Vittore Olona – Die ganz großen Namen des Laufsports waren schon da – ein Frank Shorter, ein Lasse Viren, ein Sebastian Coe, ein Haile Gebrselassie, eine Grete Waitz. Und nun startete auch Nick Jäger bei dem Crosslauf, für den die Bezeichnung „legendär“ (heutzutage leider viel zu schnell verwendet) tatsächlich mal angebracht ist.
Der Penzberger nahm am vergangenen Wochenende am „Cinque Mulini“-Rennen im italienischen San Vittore Olona (nordwestlich von Mailand) teil. Bei der 93. Auflage zeigte Jäger, dass er sich in Topform befindet und bereit ist auf die anstehenden Großereignisse wie DM und eventuell die EM. Der 26-Jährige glänzte als Siebter im internationalen Starterfeld.
Der Hauptlauf der Männer führte über 8200 Meter. Das Besondere beim „Cinque Mulini“: Die Strecke führt durch einige alte Gebäude von wasserbetriebenen Mühlen, die dem Rennen seinen Namen gaben. Die Veranstaltung wird seit 1933 alljährlich ausgetragen und ist der einzige Crosslauf in Italien, der zur „Gold Label“-Serie des Leichtathletik-Weltverbandes gehört. Entsprechend stark besetzt war der Hauptlauf. Doch Nick Jäger, der heuer schon bei einem Gold-Lable-Event in Spanien eine Top-Platzierung geholt hat und in Pforzheim stark lief, ließ sich weder beeindrucken noch abhängen.
Mit der Zeit von 23:36 Minuten lief er als Siebter unter 101 Teilnehmern ins Ziel. Vom dritten Rang war er nur sieben Sekunden entfernt. Den Tagessieg holte der Eritreer Saymon Amanuel (22:48) vor dem Gewinner von 2024, Matthew Kipkoech Kipruto (23:20) aus Kenia, und dem Italiener Iliass Aquani (23:29). Jäger war mit dem Ergebnis „mehr als zufrieden“, hieß es aus seiner Trainingsgruppe „Running Gags“.
Am kommenden Wochenende findet in Darmstadt die deutsche Meisterschaft im Crosslauf statt. Dort möchte Jäger – 2024 Vizemeister – eigenem Bekunden nach unter die besten drei laufen. Damit hätte er gemäß der Nominierungsrichtlinien des DLV die Normen erfüllt, um bei der Crosslauf-EM (heuer in Portugal) für Deutschland starten zu dürfen. Nick Jägers derzeit größter deutscher Konkurrent, Markus Görger, hat parallel am Wochenende bei einem Gold-Label-Rennen in Frankreich, dem „Cross Allonnes“, mit Rang sechs ebenfalls einen Teil der geforderten Norm erfüllt.