News im Ticker: Der Ukraine-Krieg soll mithilfe des US-Friedensplans schnell beendet werden. Doch während Putin Druck macht, will Kiew verhandeln.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Vance pocht auf schnellen Ukraine-Deal – Laut dem US-Vize sei ein Sieg Kiews im Ukraine-Krieg nicht realistisch.
- Putin äußert sich zum Ukraine-Friedensplan – Wladimir Putin warf der Ukraine „Illusionen“ vor.
Kiew/Moskau – Die ukrainische Staatsführung will den US-Friedensplan für ein Ende des Ukraine-Kriegs nicht einfach hinnehmen und nun selbst Vorschläge für eine Lösung des Konflikts einbringen. Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte zwar die Initiative, den Ukraine-Krieg beenden zu wollen. Angesichts des 28-Punkte-Plans von US-Präsident Donald Trump, der der Ukraine große und Russland vergleichsweise geringe Zugeständnisse abverlangt, sieht er sein Land aber unter erheblichem Druck und vor einer „sehr schweren Wahl“.
Selenskyj stimmte sich mit der EU-Führung ab, die am Rande des G20-Gipfels der führenden Industrienationen und Schwellenländer über Trumps Plan und mögliche Gegenvorschläge beraten will. Der US-Präsident hat den Ukrainern bis Donnerstag Zeit gegeben, sich im Grundsatz für seinen Plan zu entscheiden. Kritiker stufen den Trump-Entwurf wegen der harten Bedingungen für die Ukraine – kein NATO-Beitritt, dauerhafte Abtretung von Gebieten an Russland, Verkleinerung des Heers sowie andere Maximalforderungen Putins – als faktische Kapitulationserklärung ein.
Vance pocht auf schnellen Ukraine-Deal
US-Vize JD Vance hat den US-Friedensplan für ein Ende des Ukraine-Kriegs derweil verteidigt und Kritikern fehlenden Realitätssinn vorgeworfen. Wer die Friedenslösung kritisiere, an der derzeit gearbeitet werde, habe sie entweder missverstanden oder verleugne die wahre Lage, schrieb Vance in einem Beitrag auf X.
„Es gibt diese Fantasie, wenn wir bloß für mehr Geld, mehr Waffen oder mehr Sanktionen sorgten, wäre der Sieg greifbar“, schrieb der Republikaner. Er schob hinterher: „Frieden wird nicht von gescheiterten Diplomaten oder Politikern erreicht, die in einer Fantasiewelt leben. Er kann von klugen Leuten erreicht werden, die in der realen Welt leben.“
Ein Friedensplan für den Ukraine-Krieg müsse zwingend drei Kriterien erfüllen, schrieb Vance. Erstens müsse er „das Töten beenden und die Souveränität der Ukraine bewahren“. Zweitens „für Russland und die Ukraine annehmbar sein“. Und drittens „die Chance maximieren, dass der Krieg nicht erneut beginnt“. Mehrere dieser Punkte sehen Kritiker im Friedensvorschlag der US-Regierung allerdings nicht erfüllt.
Putin äußert sich zum Ukraine-Friedensplan
Wladimir Putin erklärte am Freitag, dass der US-Friedensplan „die Basis für ein finales Friedensabkommen“ im Ukraine-Krieg bilden könnte. Dies berichtet die Kyiv Post. Der 28-Punkte-Plan sei quasi „eine neue Version“ von früheren Vorschlägen beider Seiten.
Laut dem Präsidenten Russlands sei man von den US-Amerikanern über den Friedensplan vorab informiert wurden, doch „dieser Text wurde mit uns nicht in irgendeiner Weise inhaltlich diskutiert“. Zudem behauptete Putin, die Ukraine wehre sich gegen eine schnelle Einigung.
„Offensichtlich leben die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten immer noch in Illusionen und träumen davon, Russland auf dem Schlachtfeld eine strategische Niederlage zuzufügen“, zitiert ihn die Kyiv Post. Weiter pochte Putin auf eine Einigung, sonst sollten sowohl die Ukraine als auch Europa „verstehen, dass sich die Ereignisse, die sich in Kupjansk zugetragen haben“, an anderen Frontabschnitten wiederholen würden. Er spielte damit auf die Behauptungen Moskaus an, die umkämpfte Stadt Kupjansk eingenommen zu haben. (red mit Agenturen)