Andrew will wegen der neuen EU-Grenzregeln auswandern: "Bin frustrierter und wütender als je zuvor"

Andrew Taylor aus Liverpool ist stolzer Besitzer von zwei Ferienhäusern, eines in Spanien und eines in Italien. Der 61-Jährige überlegt nun, das Vereinigte Königreich dauerhaft zu verlassen, wie die britische Zeitung "The i Paper" berichtet. Der Grund: Neue EU-Grenzkontrollen erschweren seine Aufenthalte im Ausland. 

Neue EU-Grenzregeln: "Es gibt keine Flexibilität mehr"

Dieses Jahr trat das Ein- und Ausreisesystem EES (Entry-Exit-System) in Kraft. Reisende aus Nicht-EU-Ländern müssen Fingerabdrücke und Fotos abgeben. Die Daten werden drei Jahre gespeichert und die Aufenthaltsdauer von 90 Tagen innerhalb von 180 Tagen wird strikt überwacht.

"Die EES-Regeln werden es schwieriger und zeitaufwändiger machen, als es ohnehin schon ist, in Europa zu reisen. Ich bin noch frustrierter und wütender über den Brexit als zuvor", sagte der Engländer. Die 90-Tage-Regel in der EU macht Reisen komplizierter. Früher konnten Briten laut "The i Paper" flexibel kontrolliert werden.

"Aber jetzt wird alles elektronisch überwacht. Es gibt keine Flexibilität mehr. Alles wird mehr Zeit in Anspruch nehmen. Wenn man einen Fehler mit den 90 Tagen macht oder im Notfall reisen muss, wird das ein Problem sein", so Taylor.

Britischer Reisepass
Der Brexit erschwert britischen Bürgern die Reise- und Aufenthaltsmöglichkeiten in der EU. IMAGO / Zoonar

Als Expat in Spanien oder Italien leben

Neben den neuen Einreiseregeln wirken sich auch die hohen Steuern in Großbritannien auf die Lebenshaltungskosten aus. "Ich kenne viele Leute, die überlegen, das Vereinigte Königreich zu verlassen. Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, aber mit den 90-Tage-Beschränkungen und höheren Steuern in Großbritannien muss ich in Betracht ziehen, wegzuziehen", erzählte Taylor.

Der 61-Jährige denkt darüber nach, in Spanien oder Italien eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Seine Entscheidung könnte davon abhängen, welches Land für Expats steuerlich günstiger ist.

Das sollten Sie beim Auswandern beachten

  1. Sprachkenntnisse: In vielen Ländern ist es hilfreich, die Landessprache zu beherrschen. Sprachkurse oder Tests wie TOEFL oder IELTS können erforderlich sein.
  2. Arbeitsmarkt und Berufsmöglichkeiten: Informieren Sie sich über den Arbeitsmarkt, benötigte Qualifikationen und die Anerkennung vorhandener Abschlüsse und Berufserfahrung.
  3. Lebenshaltungskosten: Erstellen Sie ein Budget, das Miete, Lebensmittel, Transport, Versicherungen und weitere Ausgaben berücksichtigt.
  4. Unterkunft: Suchen Sie rechtzeitig nach Wohnmöglichkeiten, um bei Ankunft direkt eine Unterkunft zu haben.