Ungebetene Dauermieter: Airbnb-Gäste weigern sich zu zahlen und zu gehen

Ein Ehepaar aus Richmond Hill in Kanada beschloss im vergangenen Jahr, die Kellerwohnung in ihrem dreistöckigen Stadthaus in eine Ferienwohnung umzuwandeln und sie über Airbnb anzubieten. „Wir sind über Airbnb gegangen, weil es ein so großes Unternehmen ist, und wir hatten wirklich Erfolg damit, als wir angefangen haben“, erzählte das Paar "Calgary City News".

Im Mai letzten Jahres bekamen die beiden eine Buchungsanfrage für einen langfristigen, einjährigen Aufenthalt. Vor der Zusage hielten sie Rücksprache mit Airbnb. Man versicherte ihnen, dass Spezialisten zur Verfügung stünden, falls Zahlungsprobleme auftreten würden.

Paar kämpft darum, Airbnb-Gäste loszuwerden: "Sie leben einfach hier, frei und umsonst" 

Und dazu kam es: In den ersten Monaten beglich der Gast die Rechungen, doch im August endeten die Zahlungen. Der Mann, seine Frau und ihr Kind blieben jedoch weiterhin in der Wohnung. "Diese Person hat jeglichen Druck und die Nachrichten von Airbnb ignoriert", so die Vermieterin verzweifelt. "Sie leben einfach hier, frei und umsonst." Durch die ausbleibenden Zahlungen sei sie in eine katastrophale finanzielle Lage geraten.

Laut "Calgary City News" hat das Paar bereits erfolglos alle möglichen Schritte unternommen, um den Gast loszuwerden. Der Gast sei zudem aggressiv geworden, was die Kommunikation erschwere.

Airbnb versprach zu helfen, konnte aber den Gast nicht direkt zum Ausziehen bewegen. Nun hoffen die Gastgeber auf Unterstützung von den Behörden sowie dem "Landlord and Tenant Board", einer Schiedsstelle für Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern.

4 Fakten über Airbnb:

  • Gründung und Wachstum: Airbnb wurde 2008 von Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk gegründet. Ursprünglich als „Air Bed & Breakfast“ gestartet, begann die Plattform als eine Möglichkeit, Luftmatratzen in ihrer Wohnung in San Francisco zu vermieten, um während einer Konferenz etwas Geld dazu zu verdienen. Seitdem hat sich Airbnb zu einer globalen Plattform entwickelt, die Millionen von Unterkünften in über 220 Ländern und Regionen anbietet.
  • Geschäftsmodell: Airbnb betreibt ein Peer-to-Peer-Vermietungsmodell, bei dem Gastgeber ihre Unterkünfte direkt an Gäste vermieten können. Das Unternehmen verdient Geld, indem es sowohl von Gastgebern als auch von Gästen eine Servicegebühr für Buchungen erhebt.
  • Einfluss auf den Reisemarkt: Airbnb hat die Art und Weise, wie Menschen reisen und Unterkünfte buchen, erheblich beeinflusst. Die Plattform bietet oft preisgünstigere Alternativen zu traditionellen Hotels und ermöglicht es Reisenden, authentische Erlebnisse in einzigartigen Unterkünften zu genießen. Dies hat den Wettbewerb im Tourismus- und Hotelbereich verstärkt und in vielen Städten weltweit Diskussionen über die Regulierung von Kurzzeitvermietungen angestoßen.
  • Kritik und Kontroversen: Airbnb steht regelmäßig in der Kritik, da seine Dienstleistungen in einigen Städten zu einem Rückgang des verfügbaren Wohnraums und zur Erhöhung der Mietpreise geführt haben können. Städte wie New York, Amsterdam und Barcelona haben Maßnahmen ergriffen, um Kurzzeitvermietungen zu regulieren und sicherzustellen, dass die Auswirkungen auf den lokalen Wohnungsmarkt minimiert werden.