Demnach kam Gürhan T. am Mittwoch in eine Klinik und starb dort wenig später, nachdem er am Montag in die Türkei gereist und einem Hotel im Istanbuler Stadtteil Fatih abgestiegen war. Das ist der gleiche Stadtteil, in dem auch die deutsche Familie, die an einer Vergiftung starb, ihr Hotel hatte. Die Todesursache von Gürhan T. ist noch völlig unklar.
Den Berichten zufolge ergaben erste Ermittlungen, dass der Mann am Tag vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus Bohnen und Reis gegessen sowie Wasserpfeife geraucht hatte.
Der Tod der Hamburger Familie sorgt seit der vergangenen Woche für Aufregung. Vater, Mutter, der fünf Jahre alte Sohn und die drei Jahre alte Tochter waren am 9. November nach Istanbul gereist und am 12. November erstmals in einem Krankenhaus behandelt worden mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung. Alle vier sind später gestorben, als letzter der Vater am Montag, den 17. November.
Inzwischen gehen die Behörden von einer chemischen Vergiftung im Hotel der Familie aus. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurde dort am 11. November ein Zimmer wegen Schädlingen behandelt.
Acht Verdächtige verhaftet - Überwachungsbilder zeigen in Hotel eingeschlossene Familie
Inzwischen wurden acht Verdächtige verhaftet, darunter Lebensmittelverkäufer und auch der Schädlingsbekämpfer, der im Hotel eingesetzt worden sein soll. Laut Anadolu erklärte dieser in seiner Aussage, er habe keine gesonderte Zertifizierung zur Ausbringung der Chemikalien. Ein Kollege habe ihm gesagt, das brauche man nicht.
Auch Überwachungsbilder, die türkische Medien verbreiteten, sorgen für Empörung in der Türkei. Zu sehen sein soll, wie die Familie nachts im Hotel eingeschlossen ist, während ein Notarztwagen vor der Tür auf sie wartet. Die Aufnahmen zeigen, wie ein Mann versucht, die verschlossene Tür der Lobby zu öffnen und dabei eines seiner Kinder im Arm hält. Er versucht auch, die Tür einzuschlagen. Anadolu berichtete, der Rezeptionist habe das Gebäude abgeschlossen, um Essen zu gehen.