Ukrainer verteidigen Donbass-Bastion: Clevere Taktik überrascht Putin-Armee

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Wladimir Putin zielt auf Pokrowsk ab. Die Donbass-Bastion behauptet sich jedoch. Anscheinend auch, weil Russlands Armee eine Finte nicht durchschaute.

Pokrowsk – Die Berichte zum Ukraine-Krieg widersprechen sich bei diesem Thema deutlich. Während Russland von einer angeblichen Einkesselung der Donbass-Bastion Pokrowsk berichtet, verneinen die Ukrainer derlei Meldungen seit Tagen entschieden. Unter anderem, weil die ukrainische Armee gegen die Invasionstruppen des Kreml-Autokraten Wladimir Putin offenbar eine militärisch clevere Taktik angewendet hat, um neuerliche Angriffe auf das Bollwerk im Osten des geschundenen Landes zu unterbinden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mi.) ließ sich am 13. November über die Lage bei Pokrowsk an der Donbass-Front instruieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mi.) ließ sich am 13. November über die Lage bei Pokrowsk an der Donbass-Front instruieren. © IMAGO / ZUMA Press Wire

Wie die 93. Separate Schützenbrigade am Samstag (15. November) bei Telegram mitteilte, nutzten die ukrainischen Soldaten kleine unbemannte Bodenfahrzeuge, um die russischen Angreifer beim Dorf Rusin Yar in der Nähe von Pokrowsk aufzuspüren. Die russischen Soldaten hätten im dichten Nebel versucht, an ukrainische Stellungen heranzurücken. Da hätten sich die Boden-Drohnen zur Aufklärung aber schon hinter ihnen befunden und die Ukrainer konnten so die Lage des Angriffs vorhersehen.

Verluste für Wladimir Putin: Russische Armee wird bei Pokrowsk aufgehalten

Laut Online-Portal Unian schrieb die genannte Brigade bei Social Media: „Die Russen nutzten die Wetterbedingungen, namentlich den dichten Nebel. Sie wandten sich den ukrainischen Stellungen zu, in der Hoffnung, unsere Drohnen würden ‚blind‘ sein. Dabei haben sie jedoch eines nicht bedacht: Moderne bodengestützte robotische Aufklärungssysteme, die sich während der Offensivoperationen des Feindes in dessen Rücken befanden.“

Während die russische Armee offenbar auch wieder die Region Charkiw ins Visier nimmt und gleichzeitig angeblich Munitionslieferungen aus Nordkorea an Russland ausbleiben, konnte Moskau die sich abzeichnende Einnahme der Donbass-Stadt auch am Montag (17. November) noch nicht vermelden. Dabei hatten russische Militärblogger Videos geteilt, die aus der Stadt flüchtende ukrainische Soldaten zeigen sollen. Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen lassen sich jedoch nicht unabhängig verifizieren.

Die ukrainische Brigade erklärte dagegen, dass unbemannte Boden-Drohnen russische Konvois in der Region entdeckt hätten. Dadurch hätten sie die Angreifer aus der Luft mit Kamikaze-Drohnen bekämpfen können. Die Brigade veröffentlichte bei Facebook ein Video zu der Meldung, das die Abwehr russischer Panzerfahrzeuge mit besagten Kamikaze-Drohnen dokumentieren soll. Auch hierbei lassen sich Ort und Zeitpunkt der Bilder nicht unabhängig überprüfen.

Verluste für Russland: Wladimir Putins Panzerfahrzeuge gehen in Flammen auf

Auf einem Videoausschnitt ist jedenfalls zu sehen, wie ein gepanzertes Fahrzeug an einer Kamera auf Bodenhöhe vorbeifährt. Dabei dürfte es sich um eine solche Boden-Drohne gehandelt haben. Welche unbemannten Boden-Fahrzeuge zum Einsatz kamen, geht aus dem Social-Media-Posting nicht hervor. Die Ukrainer hatten in den vergangenen Monaten unterschiedliche Modelle vorgestellt - zum Beispiel die Boden-Drohne „Ameise“.

Defence Express (DE) hatte unlängst berichtet, dass die ukrainische Armee verstärkt sogenannte Mehrdomänen-Kampftaktiken einsetzt und dabei FPV-Drohnen, Bodenroboter, Maschinengewehr-Truppen sowie elektronische Aufklärungseinheiten miteinander kombiniert. Auch die Artillerie kann so aus sicherer Entfernung einbezogen werden, ohne dass an vorderster Linie eigene Soldaten gefährdet werden. (Quellen: Business Insider, Telegram, Unian, Facebook, DE) (pm)