Schwere Vorwürfe gegen Ex-Freundin von Fabians Vater – Jetzt widerspricht Behörde

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Noch immer herrscht Unklarheit im Fall des getöteten Fabian aus Güstrow. Eine Behörde widerspricht nun einem Vorwurf gegen die Ex-Freundin seines Vaters.

Güstrow – Das Rätsel um den Tod des achtjährigen Fabian aus Güstrow beschäftigt weiter Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Junge war am 10. Oktober verschwunden und tagelang gesucht worden. Vier Tage später entdeckte eine Frau die Leiche des vermissten Kindes. Anfang November bestätigten Behörden eine Festnahme in dem Fall. Die Tatverdächtige sieht sich mit schweren Anschuldigungen konfrontiert, auch aus dem eigenen Dorf. Doch eine Behörde widerspricht nun einem Gerücht.

Fabian Güstrow Polizei Suche nach Hinweisen Mord Kind
Im Fall des getöteten Fabian aus Güstrow tauchten in den letzten Tagen Gegenstände auf, die mit seinem Tod in Verbindung stehen könnten. © Bernd Wüstneck/dpa

Der Grund für die Festnahme: Dringenden Mordverdacht. Der Verdacht ergibt sich den Behörden zufolge aus Indizien. Zuvor durchsuchten Polizeibeamte mehrere Objekte in der Region. Dabei habe es sich um Objekte mehrerer Personen in Reimershagen im Landkreis Rostock sowie um ein Objekt im benachbarten Rum Kogel gehandelt. Unter anderem wurden drei Fahrzeuge sichergestellt. Ermittler trugen Sportschuhe in Plastiktüten aus einem Wohnhaus in Reimershagen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schweigt die Festgenommene bislang zu den Vorwürfen. Laut Berichten der Ostsee Zeitung sei der Verdacht schon früh auf die Person gefallen.

Vermisster Fabian aus Güstrow ist tot: Gerücht um Tatverdächtige verbreitete sich schnell

Angaben zu ihrer Identität und möglichen Hintergründen der Tat machen die Behörden bislang ganz bewusst nicht, um sie in der eher ländlichen Umgebung nicht zu identifizieren. Doch schnell berichteten Medien, unter anderem Spiegel und RTL, dass es sich bei der festgenommenen Frau um die Ex-Freundin von Fabians Vater handeln soll. Die junge Frau hatte sich im Fall Fabian zuvor selbst an die Medien gewendet und bestätigt, dass sie selbst die Leiche des Jungen entdeckt habe. Die Behörden hatten die Identität der jungen Frau von Anfang an geschützt und lediglich bestätigt, dass eine Spaziergängerin den Fund gemacht habe.

Die Leiche des achtjährigen Fabian lag rund 15 Kilometer südlich von Güstrow an einem Tümpel bei Klein Upahl. In der Nähe wohnt der Vater des Jungen, der von der Mutter getrennt lebt. Gegenüber RTL gab die Ex-Freundin ihre Identität selbst preis und erklärte: „Fabian war wie ein eigenes Kind für mich. Ich war vier Jahre lang seine Ziehmama, sozusagen.“ Wochen später nahm die Polizei dann eine Frau fest. Ob es sich bei der Festgenommenen tatsächlich um die Ex-Freundin des Vaters handelt, wird von offizieller Seite nie bestätigt.

Die Anwältin der Mutter erklärte im Interview, dass sich die Mutter des Achtjährigen nach der Festnahme nicht sonderlich überrascht gezeigt habe, als sie erfuhr, wer die Tatverdächtige ist. Für die Frau gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Trotzdem verbreiteten sich rasch zahlreiche Informationen und Gerüchte über die junge Frau in den sozialen Netzwerken. Neben mutmaßlichen Hobbys der Frau und Details zur Beziehung mit Fabians Vater verbreiteten sich auch rasch der Name der Frau und Details aus ihrem privaten Leben.

Angeblich Pferd verbrannt: Vorwürfe gegen Ex-Freundin von Fabians Vaters sind falsch

Auch schwerwiegende Vorwürfe abseits der Ermittlungen machten rasch die Runde. So berichtete die Bild, dass die Tatverdächtige bereits zuvor mit einem Feuer-Vorfall aufgefallen sei. So habe sie ihr totes Pferd versucht anzuzünden. Wie die Zeitung weiter berichtet hatte, habe die Frau dadurch möglicherweise Kosten sparen wollen. Das Veterinär- und Lebensmittelamt des Landkreises Rostock habe dem Blatt den Vorfall bestätigt. Eine Behördensprecherin habe der Bild zudem gesagt„Weitere Angaben zu dem Sachverhalt können derzeit nicht gemacht werden, da es sich hierbei um ein laufendes Verwaltungsverfahren handelt.“

Vor allem über die sozialen Netzwerke verbreitete sich diese Meldung schnell. Doch wie eine Sprecherin des Landkreises Rostock dem Stern nun mitteilt, seien diese Vorwürfe völlig falsch. „Das Pferd wurde nicht verbrannt“.

„Uns ist nur bekannt, dass die Frau ihr Pferd vergraben hat“, erklärt die Sprecherin. Eine entsprechende Anzeige sei bereits im Frühjahr 2024 im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt eingegangen. Wie die Sprecherin gegenüber dem Stern weiter konkretisiert, sei das Pferd „ein paar Tage später“ exhumiert, abgeholt und fachgerecht entsorgt worden. Bereits seit letztem Jahr sei das Verfahren zudem abgeschlossen.

Anwalt im Fall Fabian betont, dass Tatverdacht noch keine Schuld bedeute

Wie der Stern zudem erfahren haben will, handelt es sich bei den Vorwürfen um ein Gerücht, das über die junge Frau schon länger kursiere. Auch Details im Vermisstenfall Fabian dürften das Gerücht weiter angetrieben haben. Ermittler hatten zwischenzeitlich bekanntgegeben, dass der Leichnam des Kindes verbrannt wurde. Die Obduktion des Kindes ergab laut Staatsanwaltschaft, dass der Junge Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Wie er starb, teilten die Behörden bislang nicht mit. 

Der Anwalt der Tatverdächtigen betont im Gespräch mit dem NDR, dass ein dringender Tatverdacht noch keine Schuld bedeute. Auch Oberstaatsanwalt Harald Nowack äußerte sich zu dem Fall Fabian bei Merkur.de von Ippen.Media. Dabei sprach er erneut über eine Tatwaffe und wies Vorwürfe mangelnder Kommunikation mit der Familie zurück.