US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat einen neuen Militäreinsatz in Lateinamerika bekanntgegeben. Die Mission "Südlicher Speer" verteidige laut Hegseth "unser Heimatland, beseitigt Narco-Terroristen aus unserer Hemisphäre und schützt unser Heimatland vor Drogen, die unsere Bevölkerung töten."
US-Medien zufolge wurden bei einem weiteren US-Angriff auf ein angebliches Boot von Drogenschmugglern in dieser Woche alle vier Menschen an Bord getötet.
Die USA werfen Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger zu gefährden.
Trump schickt Kriegsschiffe und Flugzeuge in die Karibik
US-Präsident Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt, am Dienstag traf auch der US-Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" vor der Küste Lateinamerikas ein.
Anfang September hatten die US-Armee mit Angriffen auf angebliche Drogenschmuggler-Boote in der Karibik begonnen, später wurden auch Boote im östlichen Pazifik attackiert. In dieser Woche griff die US-Armee Medienberichten zufolge erneut ein verdächtiges Boot in der Karibik an.
Damit wurden bei 20 US-Angriffen in internationalen Gewässern in der Karibik und im Pazifik seit September nach US-Angaben mindestens 80 Menschen getötet und mindestens 21 Boote zerstört. Die USA haben bislang keine Beweise dafür vorgelegt, dass die angegriffenen Boote tatsächlich Drogen beförderten.
UN-Menschenrechtskommissar fordert Überprüfung von US-Angriffen
Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig - selbst wenn diese sich tatsächlich gegen Drogenhändler richten würden.
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hatte die US-Regierung am Montag aufgerufen, ihr Vorgehen zu überprüfen. Der Nachrichtenagentur AFP sagte Türk, es gebe "starke Hinweise" darauf, dass es sich bei den Angriffen um "außergerichtliche Tötungen" handele.
Maduro warnt vor US-Putsch
Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro stufte die Tötungen mutmaßlicher Drogenschmuggler dagegen als illegale "Hinrichtungen" ein und vermutet dahinter US-Pläne zu seinem Sturz.
Das venezolanische Verteidigungsministerium hatte am Dienstag ein massives Militärmanöver angekündigt, um den "imperialen Bedrohungen" durch die USA entgegenzutreten. Demnach wurden neben den Bodentruppen auch die Marine und die Luftwaffe mobilisiert.
Insgesamt beteiligen sich nach Ministeriumsangaben 200.000 Soldaten an der Übung. In der Hauptstadt Caracas waren zunächst aber keine erhöhten Militäraktivitäten zu beobachten. Venezuela hatte zuletzt mehrfach ähnliche Manöver angekündigt, häufig führte dies aber nicht zu sichtbaren Einsätzen.