Brutaler Großangriff auf Kiew: Russischer Drohnenhagel trifft Schulen und Krankenhäuser

Russland hat in der Nacht zum Freitag einen großangelegten Luftangriff auf Kiew gestartet. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, wurden dabei zahlreiche Raketen und Drohnen eingesetzt, die in mehreren Bezirken der ukrainischen Hauptstadt einschlugen.

Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, berichtete von mindestens elf Verletzten, darunter ein Mann in kritischem Zustand und eine schwangere Frau. Laut dem „Kyiv Independent“ kam mindestens eine Person ums Leben. 26 weitere wurden verletzt, darunter auch zwei Kinder im Alter von sieben und zehn Jahren. 

Wohnhäuser und Infrastruktur getroffen

Bei dem Großangriff kam es zu schweren Schäden an Wohngebäuden und öffentlicher Infrastruktur. In mehreren Stadtteilen Kiews wurden Wohnhäuser, Schulen und medizinische Einrichtungen beschädigt oder zerstört. Laut „AP“ brach in im Bezirk Desna ein Feuer in zwei Wohnhäusern aus, wobei ein Mensch ums Leben kam.

In anderen Stadtteilen wie Podil und Dnipro wurden ebenfalls zahlreiche Gebäude beschädigt. Zudem soll es einen Brand über mehrere Stockwerke eines Hochhauses gegeben haben. Rettungskräfte mussten über 40 Menschen aus den betroffenen Gebäuden evakuieren.

„Die Russen greifen Wohngebäude an“, warnte Timur Tkatschenko, Leiter der Kiewer Militärverwaltung, während der Angriffe. „Viele Hochhäuser in ganz Kiew sind betroffen, in fast jedem Stadtteil“, sagte er laut dem „Kyiv Independent“.

Ein zerstörtes Wohngebäude in Kiew nach dem russischen Großangriff.
Ein zerstörtes Wohngebäude in Kiew nach dem russischen Großangriff. picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Evgeniy Maloletka

Drohnen und Raketen im Einsatz

Die Angriffe begannen gegen 0:45 Uhr Ortszeit und dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Laut den Berichten wurden über 120 Drohnen sowie zahlreiche Raketen auf Kiew und andere Regionen der Ukraine abgefeuert.

Die ukrainische Luftabwehr war im Einsatz, konnte jedoch nicht alle Geschosse abfangen. In der Region Kiew wurden auch Vororte getroffen, in denen Häuser und Autos beschädigt wurden. Ein 55-jähriger Mann erlitt schwere Verbrennungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Energieversorgung stark beeinträchtigt

Die Angriffe haben auch die Energieversorgung der Stadt getroffen. Laut dem „Kyiv Independent“ wurden Teile des Fernwärmenetzes beschädigt, was zu Stromausfällen in mehreren Bezirken führte. Bereits in der Vergangenheit hatte Russland die Energieinfrastruktur der Ukraine angegriffen, um das Land in den Wintermonaten zu schwächen.