5000 Solarpanele am Taubenberg: Weg frei für Solarpark Warngau

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Vieh weiden, Strom ernten: Der Solarpark Warngau entsteht als Agri-PV-Anlage. Die Fläche bei Einhaus ist nun für das Projekt baureif. © Karte: Bayernatlas/Grafik: Münchner Merkur

5000 Solarpanele am Fuße des Taubenbergs: Der Warngauer Gemeinderat hat per Satzungsbeschluss jetzt den Weg freigemacht für eine Agri-PV-Anlage, die einerseits Energie erzeugt, andererseits auch noch landwirtschaftliche Nutzung ermöglicht.

Warngau – Energie für 1000 durchschnittliche Drei-Personen-Haushalte soll bald am Waldrand bei Einhaus aus Sonnenkraft geerntet werden: Der Warngauer Gemeinderat hat für den Solarpark nun baurechtlich den Weg frei gemacht. Das Gremium fasste in seiner jüngsten Sitzung mit 14:1 Stimmen die entsprechenden Beschlüsse zu Flächennutzungs- und Bebauungsplan, um Baurecht für das Projekt zu besiegeln. Damit können die Unternehmen Energie Südbayern (ESB) und 17er Oberlandenergie den Bauantrag stellen.

Eine letzte Runde der Öffentlichkeitsbeteiligung hatte die Planung für die Freiflächen-Photovoltaikanlage zuvor noch gedreht. Dabei waren keine Einwände von Bürgern oder Nachbargemeinden eingegangen, berichtete Alexander Beer vom Bauamt der Gemeinde. Die Bedenken von Fachbehörden und Organisationen zu der Agri-PV-Anlage, die Energiegewinnung und landwirtschaftliche Nutzung kombinieren will, waren bereits in der vorigen Auslegungsrunde ausgeräumt worden – trotz kniffliger Lage im Landschaftsschutzgebiet Egartenlandschaft. Die abgelegene Anlage nordöstlich von Einhaus soll durch eine Eingrünung in die geschützte Haglandschaft integriert werden.

Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) blickte positiv auf das Vorhaben, das Energieproduktion und landwirtschaftliche Erzeugung verbindet: „Das ist ein guter Weg in die richtige Richtung.“ Von den 3,27 Hektar landwirtschaftlicher Grünfläche sind nun 2,65 Hektar für die Agri-PV-Anlage baureif. 50 Prozent der Fläche, also 1,325 Hektar, sollen mit über 5000 Solarpanelen mit einer Gesamtleistung von circa 3 Megawatt (MW) überbaut werden, die hoch genug aufgeständert werden, um darunter Rinder weiden zu lassen. Damit könnten etwa 3560 Megawattstunden (MWh) Strom jährlich erzeugt werden – genug, um ein knappes Viertel des Warngauer Verbrauch rechnerisch zu decken. Die Investitionssumme schätzten die Bauherren auf 2,3 Millionen Euro.

Engelfried Beilhack (CSU) erkundigte sich noch einmal danach, ob die Leitungskapazitäten auch wirklich ausreichen, um die Energie aus der Agri-PV-Anlage ins Netz zu speisen. Beer verwies darauf, dass das Bayernwerk als Netzbetreiber vorab eingebunden gewesen sei. Dass es bei der Einspeisung an der Stelle keine Probleme gebe, hatten bei der Vorstellung des Projekts bereits die Vertreter von ESB und 17er Oberlandenergie, eine GmbH der Gemeindewerke Murnau und der Stadtwerke Bad Tölz, Geretsried, Penzberg und Wolfratshausen sowie über 30 Gemeinden im Oberland, klargemacht. „Der Trafo an der Kreisstraße ist ausreichend“, ergänzte Bürgermeister Thurnhuber.

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