Fünf Euro für einen Becher Glühwein? Auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt soll das laut einem Bericht der „Rheinischen Post“ Realität werden – und sorgt für Diskussionen. Erstmals kostet das beliebte Weihnachtsgetränk dort dann an vielen Ständen fünf Euro, eine Erhöhung um 50 Cent.
Auf Facebook reagierten viele Besucher empört. „Die Stimmung kippt so langsam immer mehr“, schreibt ein Nutzer. „Wenn sogar der Glühwein in Düsseldorf die 5-Euro-Marke knackt, dann sind wir endgültig auf Kurs ‚Weihnachtsmarkt für jeden, wie lange noch?‘.“
Bundesweiter Trend: So teuer wird Glühwein 2025
Düsseldorf ist kein Einzelfall. Laut dem Bundesverband der Deutschen Weinkellereien müssen Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr fast überall mit höheren Preisen rechnen.
Geschäftsführer Peter Rotthaus rechnet mit einem Anstieg von bis zu zehn Prozent im Vergleich zu 2024. Gründe seien gestiegene Kosten für Fracht, Verpackung, Löhne und Energie sowie eine schlechte internationale Fruchtweinernte, erklärte er der „Rheinischen Post“.
Das Portal „Mobiler Weihnachtsmarkt" erhebt jährlich einen sogenannten Glühweinindex. Demnach lag der Durchschnittspreis 2024 bei etwa 4,09 Euro, 2025 dürfte er laut Rotthaus auf rund 5 Euro pro Tasse steigen.
Preisüberblick in großen Städten
So zum Beispiel in Berlin, Köln und München, wie „Mobiler Weihnachtsmarkt" berichtet. Damit wird die Fünf-Euro-Marke, die bereits 2024 vielerorts erreicht wurde, nun offenbar endgültig zum Standard in größeren Städten.
Auch im Norden bleibt das Preisniveau hoch: Auf dem Hamburger Weihnachtsmarkt „Winterdeck“ kostet eine Tasse laut „t-online" weiterhin fünf Euro, je nach Sorte können Spezialvarianten sogar bis zu neun Euro kosten.
Etwas günstiger wird es in Nürnberg, wo der Preis laut „t-online" stabil bei 4,50 Euro bleibt. In Dortmund können Weihnachtsmarktbesucher ebenfalls sparen. Laut „Ruhr Nachrichten“ kostet das beliebte Getränk hier 3,50 Euro und gehört damit zu den günstigsten unter den Großstädten. In Mannheim bewegen sich die Preise je nach Stand zwischen 3,50 und 5 Euro, hinzu kommt ein Pfand von drei bis fünf Euro, wie das Online Portal „Mannheim24" berichtet.
Kleinere Städte melden ähnliche Entwicklungen: Im sauerländischen Lüdenscheid kostet der Glühwein in diesem Jahr laut „come-on.de" 2025 vier Euro, das ist eine Erhöhung um 50 Cent. Der Pfand wurde dort von zwei auf drei Euro angehoben.
Im niedersächsischen Gifhorn hingegen bleibt der Preis stabil, dort kostet der Glühwein weiterhin 3,50 Euro, Eierpunsch vier Euro. „Wir müssten eigentlich erhöhen“, sagt Glühweinstandbetreiber Holger Hirsch der „WAZ", „aber wir hoffen, das über die verkaufte Menge auszugleichen.“
Preisentwicklung über die Jahre
Ein Blick zurück zeigt, wie stark die Preise in den vergangenen Jahren gestiegen sind: 2019 lag der Durchschnittspreis für eine Tasse Glühwein laut „RND" noch bei 3,13 Euro. Im Jahr 2020 waren es schon 3,50 Euro. Während Weihnachtsmarktbesucher 2021 ihren Glühwein noch für durchschnittliche 3,71 Euro tranken, waren es 2022 schon 3,98 Euro. 2023 wurde erstmals die 4-Euro-Marke geknackt. 2024 lag der Preis dann im Durchschnitt bei 4,09 Euro ohne Pfand.
Nun steht der Preis vielerorts bei rund fünf Euro – ein Anstieg von fast 60 Prozent in nur sechs Jahren. Laut einer „YouGov"-Umfrage aus dem vergangenen Jahr sind immerhin 52 Prozent der Deutschen bereit, bis zu fünf Euro für eine Tasse Glühwein zu zahlen. Für viele andere ist das heiße Getränk auf dem Weihnachtsmarkt inzwischen ein kleiner Luxus geworden.