Wälder sind unverzichtbar für das Leben auf unserem Planeten – sie speichern Kohlenstoff, bieten Lebensraum für unzählige Arten und schützen vor Bodenerosion. Der aktuelle Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), „Global Forest Resources Assessment 2025“, hat die Erfolge und Herausforderungen verschiedener Länder dabei genauer unter die Lupe genommen.
China: 173 Millionen Hektar Waldwachstum seit 1990
China hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Vorreiter in Sachen Aufforstung entwickelt. Laut dem aktuellen Bericht der FAO hat das Land seit 1990 eine Waldfläche von 173 Millionen Hektar hinzugewonnen – das entspricht etwa der Größe Texas. Möglich wurde dies durch groß angelegte Aufforstungsprogramme.
Ein Beispiel für die Bemühungen ist der Wald im Kreis Yanchi. Er ist Teil des gigantischen Projekts „Great Green Wall“, das seit 1978 läuft und darauf abzielt, die Ausbreitung der Wüsten Gobi und Taklamakan zu stoppen. Im Westen des Landes wurde bereits rund 3400 Kilometer langer Waldgürtel um die Taklamakan-Wüste gepflanzt. Die Arbeiten an einem ähnlichen Schutzwall um die Gobi-Wüste dauern noch an.
Russland und Indien setzen auf Aufforstung
Neben China gibt es weitere Länder, die im FRA-Bericht durch ihre Aufforstungsprojekte hervorstechen. Russland, das Land mit der weltweit größten Waldfläche, hat seit 1990 etwa 52 Millionen Hektar Wald hinzugewonnen. Es profitiert dabei von seiner riesigen Landmasse und einer vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte, was weniger Druck auf die Wälder ausübt.
Auch Indien zeigt Fortschritte: Das Land hat seit 1990 rund 22 Millionen Hektar neue Waldflächen geschaffen, zurückzuführen auf eine Kombination aus Aufforstungsprojekten und effizienterer Landnutzung.
Waldfläche in Deutschland weitgehend stabil
Deutschland ist bekannt für seine dichten Wälder, die etwa ein Drittel der Landesfläche ausmachen. Im Bericht wird Deutschland als eines der wenigen Länder genannt, in denen die Waldfläche seit 1990 weitgehend stabil geblieben ist. Dies steht im Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Welt, in denen große Waldverluste verzeichnet werden.
Um Deutschlands Wälder langfristig zu stabilisieren, hat das Land laut Bericht Managementpläne für Wälder entwickelt. Diese Pläne sollen sicherstellen, dass die Wälder nicht nur wirtschaftlich genutzt werden können, sondern auch ihre ökologischen Funktionen erhalten bleiben.
Laut FRA 2025 verfolgen diese Pläne mehrere Hauptziele:
- Erhalt der ökologischen Funktionen: Wälder sind wichtige Ökosysteme, die Kohlenstoff speichern, Wasser regulieren und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten. Die Managementpläne stellen sicher, dass diese Funktionen geschützt werden.
- Nachhaltige wirtschaftliche Nutzung: Wälder sind auch eine wichtige Ressource für Holzproduktion und andere wirtschaftliche Aktivitäten. Die Pläne legen fest, wie diese Nutzung erfolgen kann, ohne die langfristige Gesundheit des Waldes zu gefährden.
- Schutz der Biodiversität: Die Pläne berücksichtigen Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt in den Wäldern.
- Anpassung an den Klimawandel: Angesichts der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf Wälder enthalten die Pläne Strategien zur Anpassung an veränderte Umweltbedingungen.
Auch die deutschen Wälder stehen unter massivem Druck durch den Klimawandel. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürreperioden und Stürme haben in den letzten Jahren erhebliche Schäden angerichtet. Dazu hat sich der Borkenkäfer durch die höheren Temperaturen stark ausgebreitet und große Flächen zerstört.