Strengere Prüfregeln und ein steigendes Fahrzeugalter bringen das Thema Hauptuntersuchung ins Zentrum hitziger Diskussionen: Der Artikel über das verschärfte Durchfallen beim TÜV entfacht eine lebhafte Debatte unter den Lesern.
Der vollständige Artikel, auf den sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier verfügbar: Hohes Alter, schärfere Prüfung - immer mehr Autos fallen beim TÜV durch
Viele werfen der Prüforganisation Profitinteresse und Abzockerei vor, während andere besonders die drohende jährliche Prüfung als unzumutbare Kostenbelastung für Halter älterer Fahrzeuge sehen. Weitere Streitpunkte drehen sich um die Kompetenz der Prüfer, mangelnde Kontrolle ausländischer Fahrzeuge sowie politische und wirtschaftliche Motive hinter den Veränderungen. Neben Forderungen nach Gleichbehandlung im EU-Vergleich gibt es vereinzelt auch Stimmen, die die nachhaltige, lange Nutzung von Autos betonen.
Kritik am „Absahnerverein“ – Lesermeinung zur Rolle des TÜV
Mit einem Anteil von 34 Prozent machen Leser ihrem Ärger über den TÜV als angebliche Geldmaschine Luft. Sie kritisieren, dass verschärfte und häufigere Prüfungen hauptsächlich auf Profit zielen, während der tatsächliche Nutzen für die Verkehrssicherheit aus ihrer Sicht kaum nachvollziehbar ist.
"Ist doch wie beim Führerschein. Weil der Prüfer denkt, man hätte nicht lang genug geschaut… Man setzt einfach die Kriterien schärfer, und schon kriegt man mehr Geld. Aber die echten Gefahren aus dem Ausland dürfen unbehelligt fahren, weil da z. B. nur der Besitz geprüft wird." Zum Originalkommentar
"Der TÜV arbeitet halt an einer Profitoptimierung." Zum Originalkommentar
"Ist doch sonnenklar, dass der TÜV bei der EU für jährliche HUs wirbt, die sind doch zwischenzeitlich überall als Absahnerverein bekannt." Zum Originalkommentar
"Der TÜV verschärft künstlich und unnötig die Anforderungen, um höhere Gebühren zu erwirtschaften. Es handelt sich hier um klare Abzockerei." Zum Originalkommentar
"Ganz offensichtlich Geldschneiderei." Zum Originalkommentar
Protest gegen jährliche Prüfungen älterer Autos
Rund 18 Prozent der Leser protestieren gegen die geplante jährliche TÜV-Prüfung für ältere Autos. Sie sehen darin eine überflüssige finanzielle Belastung insbesondere für diejenigen, die sich kein neues Fahrzeug leisten können.
"Dass die Autos immer älter werden hat ja Gründe. Weil sich immer weniger Leute neue Autos leisten können. Und nun sollen sie auch noch jedes Jahr zum TÜV. Hat mit Sicherheit rein gar nichts zu tun, nur mit Abzocke" Zum Originalkommentar
"Bis jetzt mussten sogar Oldtimer nur alle 2 Jahre zum TÜV und jetzt will man nur weil die Autos über 10 Jahre alt sind den TÜV auf 1 Jahr herabsetzen?" Zum Originalkommentar
"Reine Geldmacherei. Neue Autos nach 6 Jahren zum TÜV, danach alle 3 Jahre, bis das Auto 12 Jahre alt ist. Danach alle zwei Jahre. Der Autofahrer wird finanziell genug abgezockt (Steuer, Versicherung, Benzin), da muß man nicht noch eine Schippe drauflegen." Zum Originalkommentar
"Wie wäre es mit monatlich oder reichen dafür die Mitarbeiter nicht aus" Zum Originalkommentar
"Das ganze TÜV-Theater kann man auch als verkaufsfördernde Maßnahme für die Automobilindustrie, Werkstätten und die Prüffirmen sehen. Das wäre wohl wesentlich näher an der Wahrheit. Man hat sich wahrscheinlich von der Heizungsindustrie inspirieren lassen. Mal schauen, wie sowas dem Wähler gefällt, der ein älteres Auto fahren muss, weil ein Neuwagen unerschwinglich ist." Zum Originalkommentar
Zweifel an Prüferkompetenz und Prüfstandard
Mit 11 Prozent vertreten Leser die Ansicht, dass die Prüfer häufig inkompetent seien und die Prüfungsstandards teils inkonsequent und überzogen, ohne direkten Bezug zur Verkehrssicherheit.
"Vielleicht liegt es auch nur an den Prüfern. Da war ich doch letztens mit einem Hänger (2 Jahre alt, 500 km) bei der DEKRA. Voll durchgefallen, Bremsen sollten nicht funktionieren (leerer Hänger mit Auflauf). Ich dann zur Werkstatt des Vertrauens, die prüften den Hänger, sagten alles einwandfrei. DEKRA-Prüfer kommt (Standortchef), sagt alles einwandfrei. Es wurde nichts gemacht. Keine Nachprüfungsgebühr, aber 25,- € Servicegebühr vom Händler. Wollte die 25,- € von der Dekra wieder haben. Warte heute noch auf Rückruf." Zum Originalkommentar
"Ein Fahrzeug ist Baujahr 2008 und es ist bislang mängelfrei durch jede Prüfung gekommen. Geprüft werden müsste allerdings der Sachverstand und die Kompetenz einiger TÜV-Ingenieure, die nicht immer auf dem neuesten Stand der (Beleuchtungs-)Technik sind. Wenig Hirn für teures Geld...aber Gott spielen wollen." Zum Originalkommentar
"Dann bitte auch jährliche Prüfung bei allen Teslas ab Kauf. Denn die fallen bekanntlich schon beim ersten TÜV recht zahlreich durch. Mein voriges Auto lenkte sich sehr merkwürdig. Mitten in der Kurve lenkte es bei gleichbleibender Lenkradstellung von sich aus schlagartig noch stärker ein. Die Werkstatt fand nichts. Der TÜV fand auch nichts. Also nahm sich mein Mann des Problems an. Schon nach wenigen Minuten fand er das kaputte Traglager. Wäre es bei einer Bodenwelle rausgesprungen, wäre ein Unfall unvermeidbar gewesen. Sprich, es war gefährlich. Aber wie gesagt, der TÜV fand trotz Ansage nichts. Was er sonst noch nicht findet, möchte man eher nicht wissen. Daher ist das nutzloser, hoher Aufwand verbunden mit hohen Kosten." Zum Originalkommentar
"Wenn man sich mal vor Augen hält, dass bereits eine defekte Kennzeichenbeleuchtung einen erheblichen Mangel darstellt, braucht man sich nicht zu wundern, dass so vielen Fahrzeugen die Plakette verweigert wird. Als ob eine defekte Kennzeichenbeleuchtung einen nennenswerten Einfluss auf die Verkehrs-/Betriebssicherheit hätte." Zum Originalkommentar
Forderung nach Kontrollen für Transit-Fahrzeuge
Mit neun Prozent kritisieren Leser, dass ausländische Fahrzeuge auf deutschen Straßen oft unzureichend kontrolliert werden. Ihre Kritik: Während für deutsche Autos strengere Regeln gelten sollen, könnten unsichere Wagen mit EU-Kennzeichen ungehindert fahren.
"Während des Spiels ändert man nicht die Regeln. Die Verschärfung der Prüfregeln für Bestandsfahrzeuge ist eine Unverschämtheit der EU. Alle 2 Jahre TÜV sind völlig ausreichend. Eine regelmäßige Kontrolle des Schrotts auf Rädern aus Polen, Rumänien, Litauen etc. wäre weitaus sinnvoller." Zum Originalkommentar
"Deutschland ist ein Transitland. Hier fahren auch Blechbüchsen, die bestenfalls durch Rost, Spinnenweben und Heißkleber zusammengehalten werden. Und will man also eine jährliche Prüfung des Kfz aufdrücken, aber wie sieht es insbesondere für Kfz aus der EU aus? Mit welcher Akribie werden diese geprüft? Wie oft?" Zum Originalkommentar
"Ich plädiere für wöchentliche TÜVs, aber selbstverständlich nur für Deutsche. Ausländische Kennzeichen können mit ihren 20 Jahre ungeprüften Maschinen bei uns fahren." Zum Originalkommentar
"Und wie verfährt man mit der Unmenge verkehrsunsicherer Fahrzeuge ausländischer Verkehrsteilnehmer auf unseren Straßen?" Zum Originalkommentar
"Und alle Ausländer fahren mit ihren Autos durch Deutschland, diese sind alle ok?" Zum Originalkommentar
Vermutung politischer und wirtschaftlicher Instrumentalisierung
Acht Prozent der Leser verbinden die Verschärfung der TÜV-Prüfungen mit politischen oder wirtschaftlichen Interessen. Sie vermuten, dass ältere Fahrzeuge systematisch von der Straße gedrängt und bestimmte Branchen gestützt werden sollen.
"Der TÜV wird nun also auch politisch instrumentalisiert, um ideologisch geprägte Ziele durchzusetzen. Die Mittel sind orchestriert, die Beteiligten gleichgeschaltet. Alte Fahrzeuge sollen von der Straße, Besitzer von Verbrennern schikaniert man, die Absatzzahlen der kränkelnden Autobauer brauchen einen Push. Es sind keine technischen Notwendigkeiten oder es ist nicht die Sicherheit, die gefördert werden soll. Es ist Teil eines Raubzuges und der Schikanierung der Bevölkerung." Zum Originalkommentar
"Der TÜV-Kritik und Politik: Dem TÜV geht es nur darum, abzukassieren, ohne Wenn und Aber, und man sucht die kleinsten Fehler, um den Wagen durchfallen zu lassen. Es geht denen nur ums Geld. Ich habe auch einen Oldtimer, 36 Jahre alt, nie hatte der Wagen Probleme, genauso wie mein anderes Auto, welches 12 Jahre alt ist, Diesel, Null Probleme, mal sehen, was die nächstes Jahr so alles feststellen, Ohh ein glitzekleiner Kratzer auf dem Blech. Und das Schlimmste ist, dass die VT-Politiker in Brüssel uns total auspressen wie die Zitrone, die wollen nur eins, unser Geld." Zum Originalkommentar
"Wozu braucht es auf einmal schärfere Prüfregeln? Es geht nicht um Verkehrssicherheit. Es geht darum, ältere Verbrennerfahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen. Und natürlich ein wenig mehr Einnahmen zu erzielen, indem man dem Bürger sinnlos Geld aus der Tasche zieht." Zum Originalkommentar
Vergleich mit Ausland – Forderung nach faireren Gebühren und Wettbewerb
Mit einem Anteil von sieben Prozent vergleichen Leser die Kostenstrukturen und Prüfbedingungen in Deutschland mit dem Ausland. Sie fordern kostengünstigere Modelle und fordern die Anerkennung von günstigeren EU-Prüfungen.
"Selbst in der teuren Schweiz, bekannt für seine hohen Kosten im Dienstleistungssektor, kostet der TÜV für PKW nur max. 60 CHF. Meistens bei 15 min. Prüfung sogar nur 32,50 CHF! Und bei uns?" Zum Originalkommentar
"da sollen mit staatlicher Förderung einem Privatunternehmen mit Monopolstellung die Taschen noch voller gemacht werden. wenn jährlicher TÜV dann aber die Kosten halbieren und auch die Ergebnisse von Prüfungen in anderen EU-Ländern akzeptieren." Zum Originalkommentar
"Das Motiv der Interessenvertreter ist klar, meine Interessenvertreter, die Parlamente, vertreten mich nur leider nicht. Es muss die Möglichkeit geschaffen werden, auch bei ausländischen EU-Prüforganisationen innerhalb der EU diese Prüfungen, gültig für Deutschland, durchzuführen, also innereuropäische Konkurrenz zum TÜV, der DEKRA, ..., zu bekommen." Zum Originalkommentar
"Habe im März 179,- € für Hauptuntersuchung inklusive AU eines zehn Jahre alten PKW der oberen unteren Mittelklasse bezahlt. Derselbe kostete in 2015 um 65.000,- €. Dauerte weniger als dreißig Minuten. Das heißt für mich, eine Untersuchungsstelle fordert Gebühren in Höhe von 358,- € per Stunde. Klasse!" Zum Originalkommentar
"Dass Autos, die älter sind als zehn Jahre, jährlich zum TÜV/DEKRA o. ä. sollen, ist erst einmal nicht so verkehrt. In Irland wird dies bereits praktiziert. Nur - dort kostet eine Prüfung auch nur 60,00 Euro. Wenn es bei uns dann genauso teuer wird, soll es mir recht sein." Zum Originalkommentar
„Autos lange fahren ist nachhaltig“ – Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
Sechs Prozent der Leser sprechen sich für die längere Nutzung von Autos aus und stützen sich dabei auf wirtschaftliche Notwendigkeit und ökologische Argumente. Sie sehen in dieser Entwicklung eine positive und sinnvolle Reaktion auf steigende Preise.
"Autos lange fahren ist nachhaltig, was hier immer so gefordert wird, und zweitens, das Geld sitzt nicht mehr so locker aus wirtschaftlichen Gründen!" Zum Originalkommentar
"Für das zunehmende Alter der KFZ gibt es eine einfache Erklärung. Neuwagen sind zu teuer." Zum Originalkommentar
"Muss ja einen Grund geben, warum die Autos länger gefahren werden." Zum Originalkommentar
"Der Focus RS meines Sohnes ist aus 2007. Null Rost, keine Mängel, reines Sommer- und Spaßauto. Der TÜV-Prüfer freut sich, wenn wir kommen, dann darf er in die Box fahren, O-Ton, sowas sieht er selten." Zum Originalkommentar
"Dass Autos, die älter sind als zehn Jahre, jährlich zum TÜV/DEKRA o. ä. sollen, ist erst einmal nicht so verkehrt. In Irland wird dies bereits praktiziert. Nur - dort kostet eine Prüfung auch nur 60,00 Euro. Wenn es bei uns dann genauso teuer wird, soll es mir recht sein." Zum Originalkommentar
„Wann kommt der TÜV für Dachrinnen?“ – Ironie und Seitenhiebe
Die verbleibenden sieben Prozent setzen auf Ironie, Sarkasmus und Seitenhiebe. Mit überzogenen Analogien und spitzen Bemerkungen kommentieren diese Leser die TÜV-Debatte mal unterhaltsam, mal hinterfragend.
"Wo bleibt endlich der jährliche TÜV für Immobilien bzw. Eigenheimbesitzer? Im Namen der Sicherheit zahlen die Deutschen gerne für sowas. Man will doch wissen, ob die Dachrinne noch ordentlich verschraubt ist und die Fliesen im Wintergarten immer noch Anti-Rutsch-Beschichtung haben." Zum Originalkommentar
"Wenn die Prüfungen für Holzöfen nur halb so scharf wären wie für Autos, hätten wir auch deutlich weniger schwere Atemwegserkrankungen. Aber Holz ist ja bio!" Zum Originalkommentar
"Wenn man sich mal vor Augen hält, dass bereits eine defekte Kennzeichenbeleuchtung einen erheblichen Mangel darstellt, braucht man sich nicht zu wundern, dass so vielen Fahrzeugen die Plakette verweigert wird. Als ob eine defekte Kennzeichenbeleuchtung einen nennenswerten Einfluss auf die Verkehrs-/Betriebssicherheit hätte." Zum Originalkommentar
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