In einem aufsehenerregenden Betrugsfall hat die 22-jährige Kira Cousins aus Schottland einen Skandal in Bewegung gesetzt, der in den sozialen Medien für Aufruhr sorgt. Wie das schottische Nachrichtenportal „Daily Record“ berichtet, gab sie vor, eine Schwangerschaft durchlebt zu haben und täuschte eine Geburt vor, um schließlich eine Puppe als ihr neugeborenes Kind auszugeben.
Auf Instagram entschuldigte sich Cousins in einer Story, die sie nun als Beitrag auf ihrem Profil gepostet hat, öffentlich für ihren Betrug und erklärte: „Ich war nicht schwanger. Da war kein Baby. Ich habe alles erfunden und es zu weit getrieben.“ Außerdem schreibt sie auf ihrem Profil, dass sie sich bei allen für ihr Verhalten entschuldige und dass sie nicht klar gedacht habe. Ihr Kopf sei von vergangenem Trauma total durcheinander.
Falsche Schwangerschaft und erfundene Geschichten
Monatelang hatte Cousins eine Prothese getragen und gefälschte Bilder von Ultraschalluntersuchungen geteilt, um ihre Geschichte glaubwürdig erscheinen zu lassen. Zudem inszenierte sie eine Gender-Reveal-Party und erzählte von Komplikationen während der angeblichen Schwangerschaft, berichtete „Daily Record“.
Die Familie von Kira Cousins geriet in Aufruhr, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die angebliche Neugeborene der 22-jährigen Frau tatsächlich eine Puppe ist, berichtet die britische Zeitung „Mirror“. Kira teilte Fotos der Spielzeugfigur, die sie Bonnie-Leigh Joyce nannte.
Auf sozialen Medien verkündete sie die "Geburt" ihrer Tochter und veröffentlichte Details wie ein vermeintliches Geburtsgewicht. Zudem behauptete sie, das Baby habe aufgrund pränataler Untersuchungen eine Herzfehlbildung.
Fake-Schwangerschaft: Öffentliche Entschuldigung der Schein-Mutter
Die Wahrheit kam ans Licht, als der vermeintliche Vater und ihre Mutter feststellten, dass es sich bei dem Baby in Wirklichkeit um eine hochdetaillierte Puppe, ein sogenanntes Reborn Doll, handelte.
Im Zuge ihrer Enthüllung zeigte sich Cousins reumütig gegenüber allen, die sie belogen hatte. „Ich weiß, dass ich viel Vertrauen zerstört habe und dass ‚Entschuldigung‘ nicht alles wiedergutmachen wird, aber es ist alles, was ich derzeit sagen kann“, ließ sie laut „Daily Record“ in ihrem langen Statement verlauten.
Neben den emotionalen Belastungen der Betrogenen wirft der Skandal auch ein Licht auf die erstaunlich realistisch wirkenden Puppen, die Cousins verwendete. Laut „Daily Record“ können diese bewegliche Gliedmaßen haben und simulierte Bedürfnisäußerungen wie Weinen oder „Nasswerden“ nachahmen.
4 Fakten zu Reborn Dolls
- Eine Reborn Doll ist ein handgemachtes Kunstobjekt, das möglichst realistisch einem menschlichen Säugling nachempfunden ist — meist aus Vinyl oder Silikon gefertigt, von spezialisierten Künstlern („Reborner“) übermalt und mit viel Detailarbeit versehen.
- Der Begriff „Reborn“ rührt daher, dass solche Puppen häufig aus Rohlingen oder Bausätzen („kits“) hergestellt werden, bei denen ein vorhandener Körper umgestaltet, neu bemalt oder mit neuen Elementen versehen wird — also „neu geboren“ bzw. „reborn“.
- Sie werden nicht nur als Sammlerobjekte verwendet: Reborn Dolls finden auch Anwendung im therapeutischen Bereich, etwa bei Menschen mit Trauer um ein verlorenes Kind, bei Demenzpatienten oder zur emotionalen Bewältigung.
- Der Preis- und Handarbeitsaufwand kann beträchtlich sein: Je nach Material, Detailgrad und Künstlerarbeit kosten Reborn Dolls häufig hunderte bis tausende Euro.