Auszeichnung für den Penzberger Imam Benjamin Idriz: Der 53-Jährige erhält den Thomas-Dehler-Preis 2025. Idriz und seine Gemeinde seien ein Vorbild für gelungene Integration.
Penzberg - Seit genau drei Jahrzehnten ist Benjamin Idriz Imam der Islamischen Gemeinde in Penzberg. Er war maßgeblich am Aufbau des Islamischen Forums und der Mosche an der Bichler Straße beteiligt. Nun wird sein Wirken besonders gewürdigt: Am kommenden Mittwochabend (29. Oktober) bekommt der 53-Jährige im Künstlerhaus in München den Thomas-Dehler-Preis 2025 der FDP-nahen Thomas-Dehler-Stiftung verliehen. Die Laudatio wird die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger halten.
Am Mittwoch (29. Oktober) erhält Penzbergs Imam Benjamin Idriz in München den Thomas-Dehler-Preis 2025
Mit dem nicht dotierten Preis würdigt die Thomas-Dehler-Stiftung, die in München sitzt und als liberales Bildungswerk in Bayern gilt, „herausgehobene Persönlichkeiten für ihre Verdienste um die freiheitliche Ausgestaltung der inneren Einheit Deutschlands, die Stärkung des Rechtsstaats oder für Verdienste im Kampf gegen Vorurteile, Intoleranz und Hass“, wie es bei der in Potsdam ansässigen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit heißt. Idriz und seine Gemeinde stünden für „einen konsequent freiheitlichen, dialogorientierten und integrationsfreundlichen Ansatz im Islam“, heißt es auf der Internetseite der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Arbeit von Imam und Gemeinde gewürdigt
Das Wirken des Imams und seiner Gemeinde sei geprägt von dem Ziel, „ein friedliches und respektvolles Miteinander in der Gesellschaft zu fördern – unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung“. Beide würden sich als aktiver Teil der Zivilgesellschaft und setzen sich für Toleranz, gegenseitigen Respekt und gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren. Die Stiftung nennt Benjamin Idiriz und die Islamische Gemeinde in Penzberg ein „Vorbild für gelungene Integration“ und würdigt Offenheit und Dialogbereitschaft.
Lambsdorff und Genscher
Der erste Träger des Thomas-Dehler-Preises war 1985 Otto Graf Lambsdorff gewesen, ihm folgte 1987 Hans-Dietrich Genscher. Zuletzt erhielt 2024 die österreichische Historikerin und Hochschullehrerin Mirjam Zadoff die Auszeichnung.
1995 wurde Idriz Imam in Penzberg
Anfang September hatte Benjamin Idriz von der Auszeichnung erfahren, wie er der Rundschau erzählt. Am heutigen Mittwoch (22. Oktober) machte er die Nachricht per E-Mail an die Redaktion publik. Er sprich von einer „großen Freude“, auf die Auszeichnung könne man schon stolz sein. Der 53-jährige Imam betont aber, dass damit nicht nur „eine Person“ geehrt würde. Mit dem Thomas-Dehler-Preis werde die Arbeit von ihm und der ganzen Gemeinde in den vergangenen 30 Jahren „gewürdigt, anerkannt und gesehen“. Eine Arbeit, mit der man sich für die Gesellschaft einsetze.
Der deutsche FDP-Nachkriegspolitiker Thomas Dehler (1897-1967) habe sich für Freiheit und Gerechtigkeit eingesetzt, betont Idriz. Werte, die der Penzberger Imam ebenfalls hochhält. Vor allem für „eine Integration des Islam“ und „ein Zusammenleben der Gesellschaft“. Benjamin Idriz hat zudem das Münchner Forum für Islam initiiert, dessen Vorsitzender er ist.
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