Schongau genehmigt vier Mehrfamilienhäuser an der Benefiziumstraße – Gebäudehöhe in der Kritik

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Sehr hoch hinausgehen soll es künftig an der Benefiziumstraße in Schongau mit vier Stockwerken. © Grafik: Büro Ronald Beck

Für zu hoch halten Mitglieder des Schongauer Bauausschusses die Mehrfamilienhäuser an der Benefiziumstraße, mit knapper Mehrheit wurden sie genehmigt.

Die Planung nahe des Europakreisels war lange in den Hintergrund gerückt, nun soll es weitergehen an der Benefiziumstraße: In den Bereichen 21 bis 29 sollen insgesamt vier Mehrgeschosswohnungsbauten mit je 14 Wohneinheiten entstehen. Jedes der vier Häuser ist mit drei Regelgeschossen geplant plus einem vierten, eingerückten Staffelgeschoss, das ein begrüntes Flachdach vorsieht.

Gesamthöhe von 12 Metern ist manchem Stadtrat zu viel

960 Quadratmeter Wohnfläche soll jedes der Häuser bekommen, aufgeteilt in unterschiedlich große Wohnungen zwischen 46 und 90 Quadratmeter. Stadtbaumeister Sebastian Dietrich nannte auch die Maße der Baukörper: Jedes Gebäude misst etwa 27 mal zwölf Meter, die Wandhöhe der drei Regelgeschosse liegt bei 8,80 Meter plus Staffelgeschoss. Insgesamt kommt man auf die Gesamthöhe von knapp zwölf Metern.

„Die Umgebungsbebauung ist niedriger, das Vorhaben nimmt aber Bezug auf die ähnliche Bebauung in der Adalbert-Keis-Straße“, erläuterte Dietrich dem Gremium in einer Sitzung Ende September. Dem folge das Landratsamt jedoch nicht, informierte der Stadtbaumeister jetzt. In der Vorberatung des Bauausschusses sei die Abstimmung einstimmig für die nun vorliegende Planung gefallen.

Die Tiefgaragen werden kritisch gesehen

Problematisch seien auch die beiden Tiefgaragen, so Dietrich, zu viele der Stellplätze seien „gefangen“. Die Doppelstellplätze seien zwar nur einer Wohnung zugeordnet, aber es müsse viel rangiert werden, was man kritisch sehe. „Wenn es unbequem ist, stehen die Autos auf der Straße“, warnte er. Die Verwaltung empfahl daher, die Tiefgaragenplanung in dieser Form abzulehnen, die Häuser aber zu genehmigen.

„Mir gefällt das so“, kommentierte das Florian Jocher. Der CSU-Stadtrat erinnerte daran, dass jeden Tag von „Flächenfraß“ die Rede sei. „Wir müssen den Raum nutzen, den wir haben, statt mit der Bebauung immer weiter rauszugehen.“ Das sahen einige der Stadträte ganz anders. Ilona Böse (SPD) plädierte dafür, maximal dreigeschossig zu bauen. „Es sind viele Einfamilienhäuser außenrum, und dort ist ohnehin schon extrem viel Verkehr.“

Im Vorfeld war Genehmigung in Aussicht gestellt worden

Dietrich erinnerte daran, dass der Bauausschuss im Vorfeld signalisiert habe, dass ein viertes, eingerücktes Geschoss denkbar sei. Bettina Buresch (Grüne) fand, dass man nicht jedem alles erlauben und bei allem entgegenkommen dürfe, sondern Linien habe und diese durchziehen solle. Auch da hakte Dietrich ein, immerhin handele sich um eine der wenigen Wohnbaugesellschaften, die in Schongau investieren würden. Aber auch Martin Schwarz (SPD), der in unmittelbarer Nachbarschaft seine Schreinerei betreibt, fand die Höhe „städtebaulich ungünstig. Dort entsteht ein totales Tohuwabohu, das schaut verboten aus“.

Landratsamt will die Höhe prüfen und könnte Projekt ablehnen

Wenn nicht das Landratsamt als Genehmigungsbehörde dies anders sieht, dürfte nun so hoch gebaut werden: Mit 5:4 Stimmen wurde der Planung zugestimmt. Die Tiefgaragen müssen umgeplant werden.

Am Schongauer Altenheim in der Altstadt wird es auch eine große Baustelle geben, da geht es aber um eine ganz andere Thematik.