Zwei Mythen, eine unbegründete Sorge: So wenig wissen wir über die Energiewende

Die Energiewende ist in vollem Gange, doch wie gut verstehen die Deutschen eigentlich, woher ihr Strom kommt und was er kostet? Eine Umfrage des Ökostromanbieters Tibber, die FOCUS online Earth vorliegt, deckt erstaunliche Wissenslücken auf. Demnach überschätzen viele der 1000 Befragten die Rolle fossiler Energien – und unterschätzen die Vorteile von Wind- und Solarenergie.

1. Irrtum: Der Großteil des Stroms in Deutschland wird aus Kohle und Gas erzeugt

Mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) glaubt der Umfrage zufolge, dass Kohle- und Gaskraftwerke 2024 den Großteil des Stroms in Deutschland erzeugt haben. Doch tatsächlich war Windkraft mit 31,4 Prozent die größte Energiequelle, gefolgt von Kohle (22,5 Prozent), Erdgas (14,9 Prozent) und Solarenergie (13,8 Prozent).

Erneuerbare Energien liefern bereits heute den größten Anteil am deutschen Strommix. Die fossilen Energieträger verlieren zunehmend an Bedeutung – auch wenn sie in der öffentlichen Wahrnehmung oft noch dominieren.

Übersicht Stromerzeugung
Über die Hälfte der Befragten glaubte, dass Gas und Kohle die Stromerzeugung 2024 dominierten. KI generiert

2. Irrtum: Erneuerbare Energien sind teurer als fossile Energiequellen

Rund ein Drittel der Befragten hält Solar- oder Windenergie für die teuerste Art der Stromerzeugung. Doch das Gegenteil ist der Fall:

  • Windstrom ist mit Produktionskosten von 4 bis 11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) die günstigste Energiequelle.
  • Solarstrom kostet 4 bis 23 Cent/kWh.
  • Kohle liegt bei 15 bis 29 Cent/kWh.
  • Gas ist mit 20 bis 32 Cent/kWh am teuersten.
     

Erneuerbare Energien sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger als fossile Alternativen. Ohne den großen Anteil von Wind- und Solarenergie wären die Strompreise heute höher.

Die große Sorge: Strom wird immer teurer

Mehr als 60 Prozent der Befragten beantworteten die Frage „Ich mache mir Sorgen um steigende Strompreise in Deutschland“ mit „Trifft (voll und ganz) zu“. Die gute Nachricht: Diese Sorge könnte sich als unbegründet erweisen – zumindest in den kommenden Jahren.

Laut einem Bericht der Analysefirma BloombergNEF erlebt der deutsche Strommarkt eine dynamische Transformation. Bis 2035 könnte der Strompreis auf etwa 47 Euro pro Megawattstunde sinken, da erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie immer mehr Strom zu niedrigen Kosten liefern.

Ab 2035 erwarten Experten jedoch wieder steigende Preise. So könnten die Großhandelspreise bis 2050 auf etwa 92 Euro pro Megawattstunde steigen.

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Deutsche zeigen Flexibilität: Hohe Bereitschaft, Stromverbrauch zu verschieben

Außerdem hat die Studie Positives zu berichten: Viele Deutsche seien demnach offen dafür, ihren Alltag anzupassen, um Strom effizienter zu nutzen. 65 Prozent der Befragten wären bereit dazu, ihren Verbrauch bewusst in Stunden mit viel erneuerbarer Energie verlagern – rein aus Umweltschutzgründen.