Im Interview verrät Filmemacher Tom Dauer mehr über seine Doku „Downhill Skiers – Aint’t No Mountain Steep Enough“. Der Kinofilm feiert beim Bergfilm-Festival in Tegernsee Premiere.
Tegernsee – Abfahrt ist die Skidisziplin, die wohl am meisten Aufmerksamkeit genießt. Knapp zwei Minuten, teils auch länger, stürzen sich die Athleten Pisten hinunter, dass den Betrachtenden der Atem stockt. Der Aufwand dahinter lässt sich nur erahnen. „Downhill Skiers – Aint’t No Mountain Steep Enough“ blickt hinter die Kulissen und begleitet ein Jahr lang die Weltklasse-Athleten Marco Odermatt, Cyprien Sarrazin, Dominik Paris, Vincent Kriechmayr und Justin Murisier von der Vorbereitung bis zu den Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm im Februar dieses Jahres. Für Drehbuch und Regie zeichnet Tom Dauer aus Warngau verantwortlich. Beim Bergfilm-Festival Tegernsee, das Dauer leitet, feiert der Film Deutschland-Premiere.
Herr Dauer, wie viele Skitage hatten Sie vergangenen Winter?
Private Skitage waren es leider gar nicht so viele. Dafür durfte ich viele Weltcup-Orte besuchen, auch wenn dies mit Arbeit verbunden war. Zum Skitourengehen, meiner eigentlichen Leidenschaft, bin ich so gut wie gar nicht gekommen.
Nach dem Film „Streif – One Hell of a Ride“ widmen Sie sich erneut dem Thema Abfahrtslauf. Worum geht es diesmal?
Für unseren Film haben wir die aktuell besten Abfahrtsläufer der Welt ein gutes Jahr lang begleitet, winters wie sommers. Uns ging es also nicht um ein mythisches Rennen wie die Streif, sondern um die komplexen Anforderungen, die Extremsportler bewältigen müssen, physisch wie psychisch.
Was ist das Faszinierende am Abfahrtslauf?
Diese Sportart zeigt, wie andere Extremsportarten auch, zu was der Mensch in der Lage ist, wenn er sein ganzes Tun und Wollen auf eine Sache konzentriert. Die Faszination resultiert aus vielen Elementen: der Geschwindigkeit, dem Rausch, den Emotionen, dem Risiko, vor allem aber dem schier unglaublichen Können der Abfahrer, das sie selbst interessanterweise gar nicht als besonders bemerkenswert empfinden.
Sie thematisieren auch den schmalen Grat zwischen Leben und Tod, auf dem sich die Abfahrer bewegen. Sarrazin schwebte nach einem Trainingsunfall im Dezember in Lebensgefahr. Er ist einer der Athleten, die der Film begleitet. War er von Anfang an eingeplant?
Ja, mit Cyprien Sarrazin haben wir von Anfang an gedreht. Man kommt dem Menschen, der im Rennanzug steckt und sein Gesicht hinter Helm und Skibrille verbirgt, im Lauf der Zeit sehr nahe. Umso schlimmer ist es, wenn so ein schrecklicher Unfall passiert. Zum Glück können wir im Film auch zeigen, dass es Cyprien inzwischen wieder verhältnismäßig gut geht.
Termine und Tickets
Premiere feiert „Downhill Skiers – Ain‘t No Mountain Steep Enough“ an diesem Sonntag, 19. Oktober 2025, beim 22. Bergfilm-Festival. Die Vorstellung um 19 Uhr im Kinozelt im Kurgarten ist bereits ausverkauft, für die Zusatzvorstellung um 19.30 Uhr im Medius-Center gibt es noch Karten unter www.bergfilmtegernsee. de oder über München-Ticket. Ab 30. Oktober 2025 läuft der Film im Kino. Bei einer Vorstellung am Montag, 3. November 2025, um 20 Uhr im Kino am Tegernsee in Weissach ist Dauer im Anschluss zum Filmgespräch zu Gast (www.kinotegernsee.de/programm).