15 Kommunen aus dem Landkreis gründen die neue Energie Miesbacher Land

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Gemeinsame Sache: (v.l.) E-Werk-Vertriebsleiter Florian Appel, die Bürgermeister Gerhard Braunmiller (Miesbach) und Johannes Hagn (Tegernsee), Nina Werner und Jürgen Hitz (beide ESB), Bad Wiessees- Vize-Bürgermeisterin Birgit Trinkl, die Rathauschefs Jens Zangenfeind (Hausham), Klaus Thurnhuber (Warngau), Stefan Deingruber (Fischbachau) und Christian Köck (Rottach-Egern), Michael Schneider (ESB), die Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (Schliersee), Bernhard Schäfer (Valley) und Christoph Schmid (Holzkirchen), Manfred Pfeiler (E-Werk) und der Waakirchner Bürgermeister Norbert Kerkel. © Thanner

Das E-Werk Tegernsee, die Energie Südbayern und 15 Kommunen planen eine gemeinsame Energiegesellschaft in Miesbach. Das Ziel ist eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Stromversorgung.

Miesbach – „Wir werfen alle unsere Stärken in die Waagschale“, betonte Florian Appel, Vertriebsleiter des E-Werks Tegernsee. Das hörten die Bürgermeister gerne, die am Montag (13. Oktober) in Miesbach zusammenkamen. Gefallen dürfte ihnen auch, was Nina Werner, Projektleiterin bei der Energie Südbayern (ESB), sagte: „Alles, was wir tun, kommt am Ende den Kommunen zugute.“ Gemeinsam präsentierten sie im Bräuwirt das Vorhaben, ein Unternehmen zur Energieversorgung zu gründen.

E-Werk, ESB und 15 Kommunen des Landkreises haben sich dafür zusammengetan. Den Plan entwickeln sie seit Anfang des Jahres, nun geht es an die Gründung – angepeilt ist das erste Quartal 2026 – der GmbH mit dem Namen Energie Miesbacher Land. Sie soll ihren Sitz in der Kreisstadt haben. Als Ziel nannte Werner, den Verbrauchern „sichere, nachhaltige und vor allem bezahlbare Energie“ zu liefern. Vermarktungsstart soll Ende des kommenden Jahres sein.

Die ESB hat bereits Erfahrungen mit gemeinsamen Unternehmen mit Kommunen. „Wir sind bereits in sieben solchen Gesellschaften“, berichtete Werner. „Und wir sehen, dass es funktioniert.“ Das bestätigte Appel: „Es läuft in anderen Regionen erfolgreich.“ Die Idee, den Schritt auch im Landkreis zu gehen, entstand am Tegernsee.

15 Kommunen, E-Werk und ESB gründen Energieversorgung

In den 130 Jahren seines Bestehens gab es im E-Werk immer wieder Veränderungen, nun wolle man den Herausforderungen des Energiemarktes als Zusammenschluss begegnen. „Gemeinsam löst man das besser“, findet Appel. Darauf setzen auch 15 Landkreis-Kommunen. Nicht dabei sind bis jetzt die Gemeinden Otterfing und Weyarn, letztere ist vertraglich an die 17er Oberlandenergie im Nachbarlandkreis gebunden.

Und bei Otterfing fehlt, nach Äußerungen im Zuge der Planung von Windkraft-Vorranggebieten, derzeit ein wenig das Vertrauen in die Solidarität. Grundsätzlich, erklärte Bürgermeister Michael Falkenhahn, werde das Projekt aber in seinem Gemeinderat als vernünftig angesehen, ein späterer Einstieg sei denkbar. Irgendwann solle „der komplette Landkreis dabei sein“, hofft auch Appel.

Mehrheit der GmbH bleibt in öffentlicher Hand

Schon jetzt ist gewährleistet, dass die Mehrheit an der GmbH in öffentlicher Hand bleibt, 55,5 Prozent der Anteile halten die Kommunen, den größten Brocken mit rund zehn Prozent die Stadt Miesbach. Die ESB ist mit 26,6, das E-Werk mit 17,9 Prozent beteiligt. Entsprechend werden im vorgesehenen neunköpfigen Aufsichtsrat die Kommunen fünf, ESB und E-Werk je zwei Sitze bekommen. Die Geschäftsführung ist noch offen, es wird auf zwei Mini-Jobs hinauslaufen.

Neben dem Vertrieb von Ökostrom an private Haushalte, Gewerbebetriebe und kommunale Einrichtungen sind in der Region Projekte zur erneuerbaren Energieerzeugung und der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos beabsichtigt. Die Bürgermeister sind sich einig, dass dies der richtige Schritt ist. Das Unternehmen biete viele Chancen. Und die Wertschöpfung bleibe in der Region.

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