Nachfolger von Thaddäus Biernacki: Die Pfarrstelle am Auerberg wurde mit dem jüngsten Priester des Dekanats neu besetzt.
Bernbeuren – Wenige Tage nach der Installation steht für Michael Schmid (41), der seine erste Pfarrstelle angetreten hat, das nächste Großereignis an: Dann kommt Bischof Bertram Meier nach Bernbeuren, wo er am Samstag, 18. Oktober, um 18 Uhr einen Pontifikalgottesdienst zum 300-jährigen Bestehen der Pfarrkirche St. Nikolaus zelebriert.
Michael Schmid, der aus dem Landkreis Sigmaringen stammt, in Augsburg und in Rom studierte und die vier Jahre als Kaplan in Marktoberdorf und in Neu-Ulm absolvierte, ist der jüngste Priester im katholischen Dekanat Weilheim-Schongau, das vom Auerberg bis Pähl reicht. Er ist Nachfolger von Thaddäus Biernacki, der seit 2018 Seelsorger in den Pfarreien Bernbeuren, Burggen, Tannenberg und Ingenried war. Er ging heuer im Sommer in den Ruhestand (wir berichteten).
Sänger aus drei Chören
Der Bischof wird, wenn er am Samstagabend nach Bernbeuren kommt, mit Blasmusik zum Gotteshaus geleitet. Darauf wurde bei der Installation von Schmid verzichtet. Und doch war es eine von Musik erfüllte Messe mit viel Gemeindegesang und Chorsätzen. Auf der zweiten Empore hatten sich Frauen und Männer aus den Kirchenchören Burggen und Bernbeuren zusammen mit dem Singkreis aus Ingenried zu einem 40-köpfigen Klangkörper formiert, den Monika Faller (Burggen), Ulrike Knappich (Bernbeuren) und Karin Garmeier (Ingenried) abwechselnd dirigierten, während Josef Kirchhofer an der Orgel saß.
Unter den zwölf Priestern waren neben dem Dekan auch Pfarrer Johannes Huber und Prälat Hans Frieß aus der benachbarten Pfarreiengemeinschaft Altenstadt und Stadtpfarrer Karl Klein aus Neu-Ulm, zuletzt „Chef“ von Michael Schmid und von 2012 bis 2019 Pfarrer in Altenstadt. Gut vertreten war die Pfarreiengemeinschaft Marktoberdorf, wo Schmid nach der Priesterweihe Kaplan war. Stadtpfarrer Oliver Rid war ebenso gekommen wie Ruhestandspriester Wolfgang Schilling. Mit dem Altardienst war Elmar Schmid, ebenfalls aus der PG Marktoberdorf, betraut.
Zur Installation gehörte, dass Dekan Fetsch die Urkunde von Generalvikar Wolfgang Hacker aus Augsburg verlas und überreichte. Danach zogen Fetsch und Schmid zum Taufbecken, zum Beichtstuhl, zum Ambo und zum Altar. Sie sind wichtige Orte für den pastoralen Dienst des Seelsorgers.
Stelle schnell nachbesetzt
In der Predigt führte Fetsch aus, Gemeinschaft, Vertrauen und tiefe Dankbarkeit seien eine wesentliche Voraussetzung. „Die brauchen wir, um Kirche heutzutage zu gestalten.“ In einer Zeit, in der Abstände eher größer werden, könne eine echte Gemeinschaft Distanz überwinden.
Seelsorge sei ein Weg des Vertrauens, fuhr der Dekan fort mit Bezug auf das Lukas-Evangelium, das zur Installation ausgewählt wurde. Jesus sei der Mittelpunkt im Glauben, und der Priester habe den Auftrag, die Menschen auf diesen Kern auszurichten.
Seiner Freude, dass die Pfarrstelle am Auerberg „so schnell nachbesetzt“ wurde, verlieh Bürgermeister Karl Schleich Ausdruck. Sabine Hipp (Bernbeuren) hieß für den Pastoralrat der PG Auerberg den neuen Priester willkommen. Und Günther Schuster vom Pfarrgemeinderat überreichte dem neuen Seelsorger ein besonderes Geschenk: Es handelte sich um eine Schäferschippe, die aus dem Nachlass eines Pfarrers mit dem Namen Schmid stammt.
Dieses Schäferschäufele gehörte Gerhard Schmid aus Peißenberg, der im Juni 2025 verstarb. Er hatte im Ruhestand regelmäßig in der PG Auerberg Messen gehalten. Nun reiche man die Schäferschippe, so Schuster, gern an den neuen Hirten weiter, der eben auch Schmid heißt.