Ist alkoholfreier Wein wirklich gesünder? Was gegen das Getränk spricht
Sie möchten nicht auf Ihr Glas Rotwein verzichten? Wer auf die alkoholfreie Variante umsteigt, profitiert von gesunden Effekten. Doch es gibt auch Gegenargumente.
Während alkoholfreies Bier – besonders beliebt nach sportlichen Aktivitäten – bereits zum Kassenschlager avanciert ist, bieten auch immer mehr Weinproduzenten alkoholfreie Varianten an. Diese enthalten wenig bis gar keinen Alkohol. Neue Rezepturen ermöglichen ein Geschmackserlebnis, das stärker an herkömmlichen Wein erinnert als noch vor einigen Jahren. Auch die Qualität der Wein-Alternativen wird von den Herstellern stetig optimiert. Diese Entwicklung unterstützt Menschen dabei, weniger Alkohol zu konsumieren – eine Entscheidung, die sowohl dem Herzen als auch dem Gehirn zugutekommt.
Wann enthält alkoholfreier Wein 0,0 Prozent Alkohol?
In Deutschland gelten Getränke mit höchstens 0,5 Volumenprozent Alkohol als „alkoholfrei“. Wer vollständig auf Alkohol verzichten möchte oder muss, sollte zu Produkten mit der Kennzeichnung „ohne Alkohol“ greifen, die 0,0 Prozent Alkohol enthalten.
Gesundheitliche Vorteile durch Alkoholverzicht
Herkömmliche Weine weisen typischerweise etwa 13 Prozent Alkohol auf. Das überzeugende Argument für alkoholfreien Wein liegt daher auf der Hand: keine oder kaum negative gesundheitliche Folgen durch Alkoholkonsum. Diese Auswirkungen sind keineswegs geringfügig. Regelmäßiger Alkoholkonsum steht in Verbindung mit einem deutlich erhöhten Risiko für Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, Bluthochdruck, einem gesteigerten Risiko für bestimmte Krebsarten wie Brust-, Speiseröhren- und Leberkrebs sowie Alkoholabhängigkeit und einem erhöhten Demenzrisiko. Zusätzlich steigt die Gefahr von Herzrhythmusstörungen, wie Forscher nachweisen konnten.
Mehr über die positiven Inhaltsstoffe in alkoholfreiem Wein – etwa phenolische Verbindungen und Mineralstoffe – können Sie hier nachlesen.
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Bioaktive Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren
Nach dem EU-Weingesetz wird alkoholfreier Wein zunächst mit mindestens 8,5 Volumenprozent Alkohol produziert und anschließend entalkoholisiert. Das Endergebnis ist nahezu zuckerfrei, wobei für den Geschmack meist Zucker oder Traubenmost hinzugefügt werden. Der Zuckerzusatz macht alkoholfreien Wein zum Getränk, das nur in Maßen konsumiert werden sollte.
Vor allem Menschen, die bereits übergewichtig sind, sollten hier vorsichtig sein. Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für eine Reihe von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes oder Gelenkprobleme.
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Forschungsbedarf und Zukunftsperspektiven
Die gesundheitlichen Auswirkungen alkoholfreier Weine sind deutlich weniger gut erforscht als die herkömmlicher Weine. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die spezifischen Wirkungen zu verstehen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Entwicklung alkoholfreier Weine noch nicht abgeschlossen ist.
Abschließend bleibt festzuhalten: Alkoholfreier Wein zählt nicht zu den gesündesten Getränken, da häufig Zucker im Herstellungsprozess zugesetzt wird. Dennoch ist er durch den Wegfall der Alkoholrisiken definitiv gesünder als herkömmlicher Wein. Der potenzielle Zusatz von pflanzlichen Gerbstoffen und anderen bioaktiven Substanzen könnte zusätzliche Vorteile bieten – fundierte wissenschaftliche Belege stehen hier jedoch weitestgehend aus.