E-Auto schneller laden? Wirbel um Supercharger-Trick – nun meldet sich Tesla

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Schnellladesäulen von Tesla: In den vergangenen Wochen machten im Netz Gerüchte um einen besonderen Trick die Runde. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Lässt sich mit einem nassen Handtuch Zeit an der Ladesäule sparen? Tesla äußert sich zu Gerüchten, wonach Supercharger beim Betanken von E-Autos manipuliert werden können.

Austin/München – Das Laden an der Stromtankstelle gilt vielen Personen als Abschreckung für den Kauf eines Elektroautos. Jedoch variieren die Wartezeiten an den Ladesäulen je nach Ladeleistung der Säule und der Kapazität des E-Fahrzeugs. Schnellladestationen erfordern am wenigsten Zeit: Das Aufladen der E-Auto-Batterie kann zwischen 20 und 40 Minuten erreicht werden.

Besonders hohe Ladeleistungen liefern die Supercharger von Tesla: An den mittlerweile über 50.000 Standorten des US-Autobauers kann je nach Modell eine Reichweite von bis zu 322 Kilometer in rund 15 Minuten Ladezeit ermöglicht werden, schildert Tesla auf seiner Website.

Wirbel um Tesla-Trick: E-Auto schneller am Supercharger laden

Seit geraumer Zeit machen im Internet Gerüchte die Runde, wonach sich diese Lade-Performance weiter optimieren lässt: Es handelt sich um einen Supercharger-Trick, bei dem mit feuchten Handtüchern das Erhitzen der Griffe von Ladekabeln reduziert werden kann. Durch das Umwickeln soll angeblich die Temperatur während des Ladevorgangs gesenkt werden, was für Tesla-Fahrer positive Auswirkungen hat.

So könnte der Tesla-Trick dazu beitragen, die Ladeleistung der Supercharger zu verbessern, da kühlere Kabel eine effizientere Stromübertragung ermöglichen. Infolgedessen lässt sich demzufolge die Ladezeit der Elektroautos verkürzen. Offiziell genehmigt ist dieses Prozedere jedoch nicht: Zu lesen war darüber vor einigen Wochen auf dem E-Auto-Portal InsideEVs, wobei Betroffene schon länger über diesen Trick berichten und auch ein Posting entsprechende Reaktionen nach sich zog.

Vor einigen Monaten machte eine Tesla-Maßnahme die Runde, um Staus vor den Ladesäulen zu verhindern:

Tesla rät von Supercharger-Manipulation ab: „Gefahr einer Beschädigung“

Nun hat jedoch Tesla selbst Stellung zum Supercharger-Trick bezogen – und rät dringlichst davon ab, mit dieser Methode die Ladesäulen zu manipulieren. So warnt der offizielle „Tesla Charging“-Account per X, dem Netzwerk von Tesla-Chef Elon Musk: „Das Auflegen eines feuchten Tuchs auf die Griffe eines Supercharger-Kabels erhöht nicht die Ladegeschwindigkeit und beeinträchtigt die Temperaturüberwachung, wodurch die Gefahr einer Überhitzung oder Beschädigung entsteht. Bitte unterlassen Sie dies, damit unsere Systeme ordnungsgemäß funktionieren können und echte Ladeprobleme von unseren Systemen erkannt werden.“

Auch auf das leibliche Wohl von Tesla-Fahrern könnte sich das auswirken, berichten Branchenportale wie VDI-Nachrichten.com.

Der Tesla-Trick mit nassen Handtüchern

Der in der Tesla-Community kursierende „Hack“ nutzt den Effekt der Verdunstungskälte, um eine durch hohe Temperaturen verursachte Reduzierung des Ladestroms zu verhindern. Dabei legen Tesla-Besitzer bei hohen Außentemperaturen Handtücher oder auch Feuchttücher auf die Griffe der Ladekabel an älteren V2-Superchargern. Denn bei erhitzten Griffen eines Ladekabels reduziert sich offenbar die Ladegeschwindigkeit, weil sich darin Sensoren befinden, die bei Überhitzung Maßnahmen ergreifen. Da durch den elektrischen Widerstand bei hoher Ladeleistung eine Kabelerwärmung unvermeidlich ist, kühlen Nutzer mit nassen Handtüchern die Sensoren und umgehen eine automatische Drosselung des Stroms.

Handtuch-Trick bei Tesla noch möglich? Offenbar nicht

Wie InsideEVs.com ausführt, scheint der Supercharger-Trick mittlerweile jedoch der Vergangenheit anzugehören: Demzufolge habe E-Auto-Hersteller Tesla bei den Ladesäulen die Sensorik verändert bzw. die Art, wie die Daten ausgelesen werden. So wird in Kommentaren von Nutzern deutlich, dass die Praxis nicht mehr funktioniert und sich beim Laden mitsamt nassem Handtuch schlimmstenfalls sogar die Stromzufuhr sperrt.

Darüber hinaus wird berichtet, dass der Handtuch-Trick bei Superchargern der neuen V4-Generation ohnehin nicht mehr nötig ist: Denn die haben im Gegensatz zu den älteren V2-Ausführungen aktiv gekühlte Kabel, was sich positiv auf die Ladeleistung auswirkt.

Derweil sind bei diversen Tesla-Modellen Herstellungsfehler aufgetreten. Das Unternehmen muss Millionen von Elektroautos reparieren. (PF)

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