Wertstoffhof ständig vermüllt: Bürgermeister droht mit Kündigung des Pachtvertrags

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Schöngeising

Kommentare

Sogar alte Bretter und Schubladen wurden wild abgelegt. © Gemeinde

Immer wieder werden auf dem kleinen Wertstoffhof am S-Bahnhof in Schöngeising Abfälle entsorgt, die dort nichts zu suchen haben.

Schöngeising – Nicht nur, dass widerrechtlich Tüten mit Hausmüll dort abgestellt werden. Zuletzt entsorgte jemand sogar eine ganze Schrankwand neben den Recycling-Containern.

Bürgermeister Thomas Totzauer (FW) berichtete am Rande der jüngsten Gemeinderatssitzung von dem Vorfall, der sich unlängst ereignete. Aufeinander gestapelte Bretter, Schranktüren und Schubladen türmten sich vor den Containern. Warum der Besitzer die Teile nicht zum Altholzcontainer auf dem Großen Wertstoff brachte oder als Sperrmüll entsorgte, ist ein Rätsel.

Der Wertstoffhof in Schöngeising.
Die Container quellen über, Müll wird wild entsorgt. © Gemeinde

„Ich bin an einem Punkt, wo es mir reicht“, so der Rathauschef. „Das ist kein tragbarer Zustand.“ Er will sich um eine Videoüberwachung des Geländes an der S-Bahn bemühen – oder den Pachtvertrag mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises kündigen und den kleinen Wertstoffhof schließen.

Gerhard Gauck (SPD) hatte im Gemeinderat schon vor Jahren beantragt, die Container hinter einer Bepflanzung zu verbergen oder an eine nicht einsehbare Stelle zu verlegen. In anderen Ortschaften seien die kleinen Wertstoffhöfe weniger sichtbar, was offenbar helfe. „So einen Saustall wie bei uns gibt es nirgends.“

Der Wertstoffhof in Schöngeising.
Der Wertstoffhof in Schöngeising. © Gemeinde

Christian Dawid (Grüne) befürchtet allerdings, dass der Missbrauch eher noch zunehmen werde, wenn das Gelände von der Straße aus nicht mehr zu sehen sei. Totzauer will im nächsten gemeindlichen Mitteilungsblatt einen Aufruf veröffentlichen, in dem er die Bürger um Aufmerksamkeit und Mithilfe bittet.

Wer jemanden beobachtet, der widerrechtlich Müll entsorgt, solle von dessen Fahrzeug ein Handyfoto machen und es an die Gemeinde schicken. Diese würde den Vorfall dann verfolgen und Anzeige erstatten. „Ich möchte die Zivilcourage stärken“, so Totzauer. Die Gemeinde erhalte auch oft Fotos von falsch parkenden Autos, und am vermüllten Anblick des kleinen Wertstoffhofs störe sich schließlich jeder. Das Problem insgesamt ist beim Abfallwirtschaftsbetrieb durchaus bekannt. Im Jahr 2023 folgten erste Reaktionen.

Auch interessant

Kommentare