Täglich Käse auf dem Speiseplan: Die gesundheitlichen Folgen für den Körper
Käse gehört zu den beliebtesten Lebensmitteln, doch welche Folgen hat der regelmäßige Verzehr auf unsere Gesundheit? Ein Blick auf Risiken und Vorteile.
Ob auf dem Brot, in der Pasta oder als Snack zwischendurch – Käse ist in vielen Haushalten ein fester Bestandteil der täglichen Ernährung. Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn wir regelmäßig zu Gouda, Camembert und Co. greifen? Die Antwort ist nicht so eindeutig, wie man vermuten könnte. Denn Käse kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben – je nach Sorte, Menge und individueller Verträglichkeit.
Käse – die Nährstoffbombe mit Schattenseiten
Käse ist ein wahres Nährstoffpaket: Er liefert hochwertiges Protein, Calcium für starke Knochen und Zähne sowie wichtige Vitamine wie B2, B12 und Vitamin A. Besonders der hohe Calciumgehalt macht Käse zu einem wertvollen Lebensmittel für die Knochengesundheit. Eine 30-Gramm-Portion Hartkäse kann bereits bis zu 300 Milligramm Calcium enthalten – das entspricht etwa einem Drittel des täglichen Bedarfs eines Erwachsenen.

Allerdings hat die Nährstoffdichte auch ihre Kehrseite: Käse ist oft kalorienreich und enthält je nach Sorte beträchtliche Mengen an gesättigten Fettsäuren. Besonders fettreiche Sorten wie Camembert oder Brie können schnell zum Kalorienbomben werden. Zudem enthalten viele Käsesorten reichlich Salz, was bei übermäßigem Verzehr das Risiko für Bluthochdruck erhöhen kann. Alle möglichen Folgen von täglichem Käsekonsum im Überblick:
- Kann Allergien und Unverträglichkeiten auslösen
- Oft kalorienreich, besonders fettreiche Sorten
- Enthält viel Salz – Risikofaktor für Bluthochdruck
- Hochverarbeitete Käsesorten können suchtähnliche Wirkungen haben
- Rohmilchkäse kann Keime enthalten (Risiko für Schwangere)
- Möglicherweise erhöhtes Risiko für Prostatakrebs bei übermäßigem Konsum
Käse birgt überraschend positive Effekte auf die Herzgesundheit
Entgegen früherer Annahmen deuten neuere Studien darauf hin, dass Käsekonsum nicht zwangsläufig schlecht für die Herzgesundheit ist. Eine deutsche Meta-Analyse aus dem Jahr 2023 legt sogar nahe, dass regelmäßiger Käseverzehr keinen negativen Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat – im Gegenteil: Die Daten weisen eher auf eine förderliche Wirkung hin.
Ähnlich positive Hinweise gibt es bezüglich des Metabolischen Syndroms. Eine internationale Studie von 2020 zeigt, dass Käsekonsum sich günstig auf Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen auswirken kann. Auch das Risiko für Typ-2-Diabetes scheint durch moderaten Käsekonsum eher zu sinken als zu steigen, wie eine Untersuchung aus dem Jahr 2023 nahelegt. Täglicher Käsekonsum kann also folgende positive Auswirkungen mit sich bringen:
- Liefert wertvolle Nährstoffe: Protein, Calcium, Phosphor, Vitamin B2, B12 und A
- Kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken
- Wirkt möglicherweise positiv auf das Metabolische Syndrom
- Verringert wahrscheinlich das Risiko für Typ-2-Diabetes
- Kann das Darmkrebsrisiko reduzieren
- Unterstützt die Knochengesundheit durch hohen Calciumgehalt
Wann Käsekonsum wirklich gefährlich wird
Trotz der positiven Aspekte gibt es Personengruppen, für die täglicher Käsekonsum problematisch sein kann. Menschen mit Laktoseintoleranz – in Deutschland etwa 15 Prozent der Bevölkerung, weltweit bis zu 75 Prozent – sollten vorsichtig sein. Der Körper produziert dabei nicht genügend des Enzyms Laktase, wodurch der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm gelangt und dort Beschwerden wie Blähungen und Durchfall verursachen kann.
Ein Tipp für Betroffene:
Je länger die Reifezeit eines Käses, desto niedriger ist in der Regel sein Laktosegehalt. Daher vertragen viele Menschen mit Laktoseintoleranz lange gereifte Sorten wie Parmesan oder andere Hartkäse oft besser als frische Käsesorten.
Schwangere sollten laut DGE ebenfalls auf Rohmilchkäse verzichten, da dieser Keime enthalten kann, die für das ungeborene Kind gefährlich werden könnten. Auch Menschen mit einer Histaminintoleranz sollten vorsichtig sein: Bei dieser Stoffwechselstörung kann der Verzehr von gereiftem Käse zu Symptomen wie Hautrötungen, Juckreiz, Atemnot oder Kopfschmerzen führen. Bei hohen Cholesterinwerten gibt es außerdem eine Käsesorte, die erlaubt ist.
Wie viel Käse sollte man am Tag essen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt insgesamt zwei Portionen Milchprodukte pro Tag. Eine Portion entspricht dabei etwa 30 Gramm Käse – also einer Scheibe. Wer keine anderen Milchprodukte konsumiert, könnte laut dieser Empfehlung bis zu 60 Gramm Käse täglich essen, ohne die Richtwerte zu überschreiten.
Für die Gesundheit notwendig ist täglicher Käsekonsum allerdings nicht. Wer aus geschmacklichen oder kulturellen Gründen nicht auf Käse verzichten möchte, sollte auf Abwechslung bei den Sorten und auf die Gesamtmenge achten.
Für die meisten Menschen gilt: Moderater Käsekonsum im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ist unbedenklich und kann sogar gesundheitliche Vorteile bieten. Wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift – oder eben den Genuss. Wer Käse liebt, muss nicht darauf verzichten, sollte aber auf Qualität, Vielfalt und angemessene Portionsgrößen achten.