Amadeus expandiert
Die Firma Amadeus bekennt sich nicht nur zum Standort Erding, sie will ihn sogar ausbauen. Das sind die - allerdings noch nicht recht konkreten - Pläne.
Erding – In der Corona-Phase bestand noch die Sorge, dass das Reise- und Touristik-Rechenzentrum Amadeus als größter Gewerbesteuerzahler Erding verlassen könnte, die XXL-Immobilie an der Berghamer Straße in Aufhausen stand bereits zum Verkauf. Amadeus hat sich wieder erholt – und will jetzt in Standortnähe erweitern.
Der Stadtrat möchte dem Unternehmen, das einst Franz Josef Strauß nach Erding geholt hatte, keine Steine in den Weg legen. Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss, einen Bebauungsplan für eine 7,6 Hektar große Fläche zwischen beziehungsweise hinter den Einkaufsmärkten und der Gärtnerei auszuweisen. Der Name Amadeus fiel in der Sitzung zwar nicht, doch jedem war klar, wer gemeint ist.
Was Amadeus vor hat, ist indes noch nicht recht klar. Nach Informationen unserer Zeitung sollen auf einem Teil der Flächen Bürogebäude entstehen. Es heißt, der Bestand zwischen Bahngleis und Berghamer Straße sei zu alt, weder zeitgemäß noch wirtschaftlich renovierbar. Ob er abgerissen, vermietet oder anderweitig genutzt wird, ist offen.
Das Rechenzentrum selbst bleibt im Bestand, auch weil der baulich besonders geschützt ist und als Erdings Fort Knox gilt. Hinzu kommt, dass immer mehr Daten in Clouds gespeichert werden.
Amadeus-Sprecher Klaus Ennen teilt auf Anfrage unserer Zeitung mit: „Erding ist ein langfristig strategischer Standort für Amadeus. Unsere Büros und unser Hauptsitz werden weiterhin in Erding ansässig sein, unsere Mitarbeiter werden dort beschäftigt bleiben.“ Das Unternehmen habe seine „Investitionen in unsere talentierten Mitarbeiter gesteigert und wird dies auch in Zukunft tun, da wir in Erding weiter wachsen werden“. Ziel sei, „einen Raum zu schaffen, der sowohl den Bedürfnissen unseres Teams als auch den Anforderungen an ein zukunftsorientiertes Arbeitsumfeld gerecht wird“. Der Bebauungsplan sei eine Option, „wir prüfen aber noch weitere“, so Ennen.
Hans Egger (EDJ) begrüßte die Pläne, wies aber auf das Nadelöhr Pretzener Straße bei der Erschließung hin. Das könnte nun noch enger werden, zumal es für Aufhausen auch Wohnbau-Vorhaben gibt (wir berichteten). OB Max Gotz (CSU) meinte, man dürfe die Lage nicht schlechtreden. Es gebe kaum Gewerbegebiete mit unmittelbarem Bahnanschluss. Helga Stieglmeier (Grüne) will zwar Flächen sparen, die Entwicklung eines Erdinger Betriebs unterstütze man aber. ham