Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie: 142 Millionen weniger Steuern für McDonald’s

„Hier essen oder mitnehmen?“ Sicher wurde auch Ihnen diese Frage schon gestellt, wenn Sie in einem Fastfood-Restaurant bestellt haben – zum Beispiel bei McDonalds. Von der Frage hängt nicht nur ab, ob Sie Ihr Essen auf einem Tablet oder in einer Papiertüte erhalten. Aus Sicht des Gastronomiebetriebs ändert sich auch der Steueraufwand: Für Essen an Tischen im Restaurant verlangt der deutsche Staat nämlich 19 Prozent Mehrwertsteuer, für Essen außer Haus, neudeutsch „to go“ sind es nur sieben Prozent. Das gilt auch für Verkäufe am Drive-in-Schalter.

Die neue schwarz-rote Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag angekündigt, dass sie die Gastronomie entlasten will, indem auch der Mehrwertsteuersatz für Speisen „im Haus“ wieder auf sieben Prozent sinkt – wie es in Corona-Zeiten schon einmal war.

Nur ein Drittel des McDonald's Umsatz bleibt "inhouse" 

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat nun vorgerechnet, war der vermutlich größte Profiteur dieser Regelung sein wird: der Fastfood-Konzern McDonald’s.

Nach Schätzungen aus dem Jahr 2022 setzen die McDonald’s Restaurants in Deutschland im Jahr 4,2 Milliarden Euro um. Genau Zahlen gibt es nicht, da die Betreiber Franchisenehmer und damit selbständige Kaufleute sind. McDonald’s Deutschland schlüsselt diese Umsätze nicht auf.

Millionen-Entlastung durch geringere Mehrwertsteuer

Nach Angaben des Branchenverbands setzen Fastfood-Restaurants etwa zwei Drittel ihrer Umsätze mit Speisen zum Mitnehmen um, nur ein Drittel wird vor Ort verzehrt. Das entspräche einem Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro. Daraus würden derzeit 224 Millionen Euro Umsatzsteuer fällig (19 Prozent). Sinkt der Mehrwertsteuersatz auf sieben Prozent, sinkt der Steuerbetrag auf 82 Millionen Euro. Eine Differenz von 142 Millionen Euro, die direkt in die Kassen der McDonald’s-Betreiber fließt, sofern die Fastfood-Kette die Steuerentlastung nicht über sinkende Preise an die Kunden weitergibt.

Insgesamt wird die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie den Bund nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums rund 3,8 Milliarden Euro pro Jahr kosten.